Polizeiticker

Schwendi BW – Tatverdächtiger zu Cold Case von 1985 im Fokus

Am Donnerstag, 06.11.2025, durchsuchte die Polizei ein Wohnhaus in Schwendi (BW) im Zusammenhang mit dem Mord an einer 31-jährigen Frau im Jahr 1985 bei Deggingen. Eine alte DNA-Spur brachte Ermittler auf die Spur eines 69-jährigen Mannes.

Am Morgen des 06.11.2025 durchsuchte die Polizei aufgrund eines gerichtlichen Durchsuchungsbeschlusses das Wohnanwesen eines 69-Jahre alten Tatverdächtigen in einem Teilort von Schwendi (Landkreis Biberach).

Der Mann war im Rahmen von Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Mordfall aus dem Jahr 1985 im Bereich Göppingen (sog. "Cold Case") in den Fokus der Ermittler geraten.

Der Leichnam der getöteten, damals 31-jährigen Frau wurde im Winter 1985 im Bereich Deggingen aufgefunden.

Die Polizei teilte 1985 mit, dass die ledige und wohnsitzlose Küchenhilfe am 10. März 1985 im Gewann Winterhalde neben einem Waldweg am Albtrauf bei Deggingen nackt und an den Beinen mit einem Büstenhalter gefesselt von Spaziergängern aufgefunden wurde.

Nach den Ergebnissen der Obduktion wurde mit massiver Gewalt gegen den Oberkörper und den Kopf des Opfers eingewirkt, wobei das Verletzungsmuster dem eines Überrollens durch ein Fahrzeug ähnelt.

Die Tötung steht nach heutigem Ermittlungsstand sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem Sexualdelikt.

Bei der Durchsuchung waren rund 20 Kräfte der Kriminalpolizei Ulm sowie Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz beteiligt. Zum Einsatz kamen unter anderem ein Spezialfahrzeug und eine Sonde zur Feststellung von Hohlräumen.

Die Ermittler stellten zahlreiche Asservate sicher, die nun von der Kriminalpolizei Göppingen untersucht und ausgewertet werden.

Die Durchsuchung wurde durch neue Hinweise aus der fortlaufenden Aktenauswertung der „Ermittlungsgruppe Oberberg“ beim Kriminalkommissariat Göppingen veranlasst. Eine 1985 gesicherte DNA-Spur spielte dabei eine zentrale Rolle.

Der 69-jährige Mann wurde am Abend desselben Tages wieder auf freien Fuß gesetzt. Laut Staatsanwaltschaft Ulm lagen die gesetzlichen Voraussetzungen für einen Haftbefehl derzeit nicht vor. Dies bedeute jedoch nicht, dass kein Tatverdacht vorliegt.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Ulm dauern an.

Quelle der Polizeinachricht: Polizeipräsidium Ulm