Kerpen NW – Polizei räumt besetztes Waldstück bei Tagebau Hambach
18.11.2025 | 13:05
Am Dienstagmorgen, 18.11.2025, hat die Polizei mit der Räumung eines von Aktivisten besetzten Waldstücks am Tagebau Hambach bei Kerpen (NW) begonnen. Hintergrund ist ein Aufenthaltsverbot der Stadt. Spezialkräfte sind im Einsatz, Baumhäuser sollen geräumt werden.
Am 18.11.2025 wird die Polizei Rhein-Erft-Kreis das Vollzugshilfeersuchen der Stadt Kerpen umsetzen und das besetzte Waldstück am Manheimer Erbwald räumen. Grundlage des Ersuchens ist eine Allgemeinverfügung der Stadt Kerpen, in der ein Aufenthalts- und Betretungsverbot für den Erbwald angeordnet ist.
Das betroffene Gebiet – auch als „Sündenwäldchen“ bekannt – liegt am Braunkohle-Tagebau Hambach im Rheinischen Revier westlich von Köln. Dort halten sich seit über einem Jahr Aktivisten auf, die den Wald mit Baumhäusern besetzt haben.
Ziel der Besetzung ist, die geplante Rodung durch den Energiekonzern RWE zu verhindern. RWE möchte das Gelände roden, um dort Kies zur Stabilisierung der späteren Böschung eines geplanten Freizeitsees abzubauen.
Die Umweltschutzorganisation BUND hatte versucht, die Rodung juristisch zu stoppen, war damit aber vor dem Oberverwaltungsgericht Münster im Januar gescheitert.
Im Fokus des Polizeieinsatzes steht die Sicherheit aller Beteiligten am Einsatzort. Viele Kräfte, darunter auch spezialisierte Höhenretter, sind im Einsatz. Zuletzt war es immer wieder zu Protestaktionen im Tagebaugebiet gekommen, etwa durch die Besetzung eines Braunkohlebaggers oder Förderbands.
Die Polizei rechnet damit, dass der Einsatz den ganzen Tag andauern wird. Wie viele Personen sich aktuell noch in den Baumhäusern befinden, wurde nicht genannt.
Zur Gewährleistung der Transparenz polizeilichen Handelns befindet sich eine Medienzone im Einsatzraum.
Quelle der Polizeinachricht: Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis