Markdorf – Drei zeitgleiche Brände erfordern Großeinsatz der Feuerwehren
22.05.2022 | 18:22
Gegen 2:47 Uhr wurden die ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Markdorf wegen eines brennenden Stalles im Lilienweg, oberhalb Möggenweiler, mit dem Stichwort "Feuer F2" alarmiert.
Schon auf der Anfahrt war starker Feuerschein sichtbar. Vor Ort zeigte sich, dass der betroffene Stall und -Garagenbau bereits in Vollbrand standen, weswegen das Alarmstichwort unverzüglich auf "F3 Ökonomie" erhöht wurde und somit weitere Kräfte, darunter die Drehleiter aus Immenstaad, alarmiert wurden. Als Erstmaßnahme musste das sich gegenüber dem Brandobjekt befindliche Wohndoppelhaus mit zwei Strahlrohren geschützt werden, das durch die starke Hitzestrahlung und Funkenflug gefährdet war.
Schnell zeigte sich, dass die Versorgung mit Löschwasser in diesem Außenbereich der Stadt sehr prekär war, woraufhin ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Friedrichshafen angefordert wurde. Kurz nach drei Uhr gestaltete sich die Lage überraschend sehr dynamisch, als ein weiterer Brand weiter oben am Berg Richtung Allerheiligen gemeldet wurde. Hier brannte der Bauwagen des Waldkindergartens ebenfalls in voller Ausdehnung. Die Löschfahrzeuge der Abteilungen Riedheim und Ittendorf, sowie das Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Salem wurden zu dieser Einsatzstelle beordert, konnten den Totalverlust des Wagens aber nicht verhindern. Das Übergreifen des Feuers auf den Wald konnte aber unterbunden werden.
Während diese beiden Brände unter Kontrolle gebracht wurden, erreichten die Feuerwehr weitere Brandmeldungen. Ein Feuer war am Bildungszentrum Markdorf gemeldet und ein Brand in der Möggenweiler Straße. Während am BZM kein Feuer festgestellt werden konnte, es handelte sich hier um einen Irrtum des Anrufers, gab es in eine Scheune eines landwirtschaftlichen Anwesens in Möggenweiler durchaus einen Brand, der dann von Anliegern und Polizeibeamten mit einem Schlauch eingedämmt wurde. Weitere Einsatzkräfte aus Oberteuringen und Friedrichshafen wurden unverzüglich hierhin beordert und nahmen die Brandbekämpfung auf.
Zur Sicherstellung der Gebietsabdeckung wurde die Freiwillige Feuerwehr Bermatingen alarmiert, die ebenso wie einige Kräfte der Feuerwehr Friedrichshafen in Ihren Feuerwehrhäusern in Bereitschaft blieben. Der Einsatzleitwagen 2 der FW Friedrichshafen unterstützte die Einsatzleitung in Markdorf bei dem sich abzeichnenden Großeinsatz. Als Einsatzerfolg kann verbucht werden, dass trotz der sich schon bei Eintreffen der Feuerwehr weit fortentwickelten Brände am Waldkindergarten und im Lilienweg eine weitere Ausbreitung, insbesondere auf das Wohnhaus, verhindert werden konnte. Für zwei Pferde kam beim Brand des Stalls leider jede Hilfe zu spät, sie waren in den Flammen verendet. Die mangelnde Wasserversorgung und die sehr engen Örtlichkeiten erschwerten den Einsatz. Am Anwesen in Möggenweiler konnte auch ein Löscherfolg erzielt und das Gebäude im wesentlichen gehalten werden.
Verletzt wurde bei dem Einsatz, bis auf eine Anwohnerin an der Hand durch Funkenflug, keine Personen. Der Sachschaden wird durch die Polizei auf insgesamt ca. 400.000 Euro geschätzt. Zu den Brandursachen kann die Feuerwehr keine Angaben machen, hier hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Durch die Löschmaßnahmen und den daraus resultierenden Druckschwankungen kam es im Bereich der Straßen Obere Auen und Bruggerstraße zu Wasserrohrbrüchen. Aus zwei Kellern musste die Feuerwehr deswegen eingedrungenes Wasser mit Wassersaugern entfernen.
Mit Löschwasser ausgeschwemmtes Düngemittel wurde in Absprache mit der unteren Wasserschutzbehörde aus einem Bach abgepumpt und kontrolliert der Kanalisation zugeführt. Die sanitätsdienstliche Komponente bei diesem Einsatz, wurde durch den Regelrettungsdienst, sowie durch Kräfte der DRK-Schnelleinsatzgruppen aus Immenstaad und Markdorf sichergestellt. Das Verpflegungsmobil des DRK aus Salem versorgte die Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Imbiß. Später wurde durch das DRK noch ein Essen für alle Helfer im Feuerwehrhaus Markdorf organisiert.
Im Einsatz waren die Feuerwehren mit insgesamt 113 Einsatzkräften und 25 Fahrzeugen und das DRK mit 12 Helfern. Bürgermeister Georg Riedmann und Kreisbrandmeister Alexander Amann machten sich ebenfalls ein Bild der Lage vor Ort. Gesamteinsatzende war gegen 12.30 Uhr, um 13.15 Uhr mussten für ca. eine Stunde noch einmal Nachlöscharbeiten an der Einsatzstelle im Lilienweg vorgenommen werden.
Quelle: Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis e. V.