Polizeiticker

München BY – Brandstiftung und Explosionen in Wohnhaus – Zwei Schwerverletzte

Der Löscheinsatz musste zunächst wegen Sprengfallen im Haus abgebrochen werden. (Bildquelle: Feuerwehr München)

In der Nacht zu Mittwoch. 1.10.2025, kam es in München-Lerchenau zu einem Brand mit Explosionen in einem Einfamilienhaus. Auf dem Grundstück waren Sprengfallen angebracht, wodurch die Feuerwehr die Löscharbeiten zunächst abbrechen musste. Zwei Personen wurden schwer verletzt, rund 80 Anwohner evakuiert.

Am frühen Mittwochmorgen kam es zu einem Brand und Explosionen in einem Einfamilienhaus im Münchner Norden. Für die Einsatzkräfte bestand akute Lebensgefahr durch Sprengfallen.

Mehrere Anruferinnen und Anrufer setzten kurz nach halb fünf Uhr morgens Notrufe ab.

Anwohner meldeten Explosionen und Feuer in der Nacht. (Bildquelle: Feuerwehr München)

Bereits auf der Anfahrt entdeckten die Einsatzkräfte an verschiedenen Orten zwei brennende Pkw und einen brennenden Kleintransporter.

Am Haupteinsatzort – dem brennenden Wohnhaus in der Lerchenau – stellte sich heraus, dass Sprengfallen auf dem Grundstück und im Haus angebracht waren, die eine Gefahr für die Einsatzkräfte darstellten.

Der Mann hatte nach Erbstreitigkeiten das Elternhaus in Brand gesteckt. (Bildquelle: Feuerwehr München)

Zwei Personen wurden mit Unterstützung der Polizei aus dem brennenden Gebäude gerettet.

Sie wurden schwer verletzt in Münchner Kliniken transportiert. Anschließend musste die Brandbekämpfung abgebrochen werden, da die Gefahr für die Einsatzkräfte durch die Sprengfallen zu groß war.

Ein Sperrbereich von 200 Metern um das Wohnhaus wurde eingerichtet. Alle Bewohnerinnen und Bewohner mussten den Sperrbereich verlassen. Etwa 80 Personen fanden sich in einer dafür eingerichteten Betreuungsstelle ein.

Zwei Frauen wurden von der Feuerwehr aus dem Haus gerettet und schwer verletzt. (Bildquelle: Feuerwehr München)

Nachdem das Wohnhaus durch die Polizei gesichert und alle Sprengfallen entschärft waren, konnte die Brandbekämpfung fortgesetzt werden. Dennoch brannte das Gebäude komplett aus.

Die Feuerwehr München war mit 100 Einsatzkräften und etwa 50 Fahrzeugen, die Rettungsdienste und die Schnelleinsatzgruppen der Rettungsdienste mit etwa 60 Kräften im Einsatz.

Die Höhe des entstandenen Sachschadens kann von der Feuerwehr nicht beziffert werden.

Ergänzende Informationen der Polizei München:

Nach bisherigen Ermittlungen wird davon ausgegangen, dass es sich um eine Familienstreitigkeit handelt.

Der Tatverdächtige, ein 57-jähriger deutscher Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Starnberg, soll das Gebäude vorsätzlich in Brand gesetzt haben. Er verfügte über keine waffen- oder sprengstoffrechtlichen Erlaubnisse.

Vorläufigen Erkenntnissen zufolge hat sich der 57-Jährige in der Nähe des Lerchenauer Sees das Leben genommen. Er führte einen Rucksack bei sich, in dem sich eine Sprengvorrichtung befindet, die zunächst entschärft werden musste.

Bei dem Tatgeschehen wurden neben dem Tatverdächtigen auch seine 81-jährige Mutter sowie seine 21-jährige Tochter schwer verletzt. Beide Frauen, deutsche bzw. deutsch-brasilianische Staatsangehörige mit Wohnsitz in München, befinden sich im Krankenhaus.

Im Umfeld des Tatorts wurde ein Schreiben des Tatverdächtigen gefunden, das eine unspezifische Sprengstoffdrohung mit Bezug zum Oktoberfest enthält.

Daher wurde die Theresienwiese vorsorglich gesperrt und blieb bis 17:30 Uhr geschlossen. Zahlreiche Sprengstoffsuchhunde und sprengstoffkundige Beamte waren dort im Einsatz bevor Entwarnung gegeben werden konnte.

Auch an der Wohnadresse des Mannes in Starnberg wurden Durchsuchungen und Ermittlungsmaßnahmen durchgeführt. Die Polizei betont, dass aktuell keine Hinweise auf weitere Gefahren an anderen Orten in München vorliegen.

Insgesamt sind über 500 Einsatzkräfte an den Maßnahmen beteiligt.

Quelle der Polizeinachricht: Polizei München / Feuerwehr München