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Osnabrück/Bad Bentheim – Fischtransportfahrer versucht Polizei auszutricksen

Fischtransportfahrer versucht Polizei auszutricksen (Bildquelle: Polizeidirektion Osnabrück)

Über die Dreistigkeit eines Transportfahrers, der gleich zweimal binnen weniger Stunden wegen desselben Verstoßes in eine Kontrolle geriet, waren selbst erfahrene Polizeibeamte erstaunt.

Im Rahmen einer großangelegten länderübergreifenden Kontrollaktion an der A 30 bei Bad Bentheim, stellten Beamte der Polizeidirektion Osnabrück bereits am Mittwochabend (14.04.21) bei einem aus den Niederlanden kommenden Kühltransporter eine massive Überladung von mehr als 100 Prozent fest. Statt der erlaubten 3.500 Kilogramm wog der mit Fisch, Muscheln und anderer Tiefkühlkost beladene LKW 7.150 Kilogramm. Die Weiterfahrt wurde umgehend untersagt. Der Fahrer musste eine Sicherheitsleistung von 500 EUR zahlen und durfte seine Fahrt erst dann Richtung Tschechien fortsetzen, wenn er die Ladung umgeladen hatte. In der Nacht führte er schließlich sein vollständig entladenes Fahrzeug den Osnabrücker Polizisten vor. Er gab an, die Ladung sei von einem größeren Kühlfahrzeug übernommen worden.

Weit gefehlt: Wie erst jetzt bekannt wurde, geriet derselbe Kühltransporter am Donnerstagmorgen mit exakt der zuvor transportierten Ladung in eine weitere Kontrolle des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG). Es stellte sich indes heraus, dass der Fahrer die Ladung nach seiner ersten Kontrolle an einer entlegenen Stelle im Umkreis von Bad Bentheim ablud, sein Fahrzeug der Polizei vorgeführte, anschließend die Ladung wieder auflud und sodann weiterfuhr. Die kontrollierenden Beamten des BAG behielten nunmehr das doppelte an Sicherheitsleitung ein, sprich 1.000 Euro - wegen des Vorwurfs der vorsätzlichen Überladung. Außerdem schalteten sie wegen der unterbrochenen Kühlkette unverzüglich die Lebensmittelüberwachung ein. Die Weiterfahrt wurde abermals untersagt.

Etliche weitere LKW wiesen ebenfalls Überladungen oder gravierende technische Fehler auf. Bei einem Sattelauflieger fehlte an einem Reifen die komplette Bremsscheibe und eine weitere Bremsscheibe war gerissen. Bei einem weiteren Sattelzug waren sechs Bremsscheiben so stark abgenutzt, dass sie dringend gewechselt werden mussten. Bei einem Sattelzug mussten drei Reifen wegen diverser Einschnitte und Schäden gewechselt werden. In 14 Fällen untersagte die Polizei die Weiterfahrt an Ort und Stelle.

Insgesamt wurden bei der konzertierten Kontrollaktion der deutschen und niederländischen Polizei im Grenzkorridor, von Aachen bis zum Dollart, rund 3.000 Personen und mehr als 1.500 Fahrzeuge überprüft. Über 500 Verstöße, beispielsweise gegen das Betäubungsmittelgesetz, Straßenverkehrsgesetz oder das Ausländergesetz, stellten die Einsatzkräfte fest. Es gab insgesamt elf Festnahmen, acht Fahrer hatten keine gültige Fahrerlaubnis. 41 Gegenstände wurden sichergestellt, darunter drei Messer, eine Handfeuerwaffe mit scharfer Munition, ein Baseballschläger, ein gefälschter Ausweis der Republik Österreich, drei gefälschte Führerscheine, drei PKW, unter anderem ein entwendeter Porsche aus den Niederlanden.

Auch Corona-Verstöße waren bei der Kontrolle ein Thema: Bei etwa jedem fünften Fahrzeug mussten die Beamten aufgrund von Corona-Verstößen Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten. Die eingesetzten Beamten der Polizei wurden von Einsatz-kräften des Zolls und der Bundespolizei unterstützt.