Polizeiticker

Sturmtief Bernd zieht mit Starkregen über Bochum

Überflutete Straßen in Bochum (Bildquelle: Feuerwehr Bochum)

Bis Freitagmorgen wurden durch das Sturmtief Bernd im Stadtgebiet Bochum insgesamt 326 unwetterbedingte Einsätze abgearbeitet.

Der Einsatzschwerpunkt am Donnerstag, 15.07.2021, lag wegen des rasant gestiegenen Pegelstandes der Ruhr dabei im ruhrnahen Gebiet Bochum-Dahlhausen. Die Bevölkerung wurde zur Meidung des betroffenen Gebietes aufgerufen und durch die Stadt Bochum eine Evakuierung von rund 2.500 Personen vorbereitet. Auch ein Seniorenzentrum bereitete sich auf eine mögliche Evakuierung vor.

Überflutete Bahnstrecke in Bochum (Bildquelle: Feuerwehr Bochum)

Die feuerwehr richtete vor Ort "Am Sattelgut" eine Technische Einsatzleitung ein, von der aus die Maßnahmen in Dahlhausen koordiniert wurden. Neben den einzelnen Einsatzstellen wurden Pegel-Messpunkte an der Ruhr eingerichtet und ein Info Point für die Bevölkerung betrieben. Das DRK Bochum hat eine Betreuungsstelle in der Theodor-Körner-Schule eingerichtet und die gesamte Nacht für Bürgerinnen und Bürger betrieben, die nicht in ihren Wohnungen oder bei Bekannten untergekommen wären. Im Bereich Dr.-C.-Otto-Straße, Lewackerstraße und Am Ruhrort mussten aufgrund des Pegelstands elf Häuser vorsorglich evakuiert und stromlos geschaltet werden. Eine großflächige Evakuierung war glücklicherweise bisher nicht notwendig.

Auch im restlichen Stadtgebiet gab es mehrere große Einsatzstellen: In der Schornau mussten mehrere Keller durch das THW und Kräfte der Feuerwehr Marl (Kreis Recklinghausen) ausgepumpt werden. Gleiches war an mehreren Häusern in der Oberstraße der Fall. In der Nacht zu Freitag wurde der Opelring überschwemmt und ebenfalls durch die Feuerwehr wieder freigepumpt.

Im Einsatz waren neben den Kräften der berufsfeuerwehr und dem Führungsstab alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Bochum, die Bochumer Hilfsorganisationen, das THW und Feuerwehreinheiten aus dem Kreis Recklinghausen, die eigenständig Einsatzstellen im Bochumer Stadtgebiet abgearbeitet haben. Zu Spitzenzeiten waren 250 Einsatzkräfte gleichzeitig im Einsatz.

Der Feuerwehr- und Katastrophenschutzdezernent, Stadtdirektor Sebastian Kopietz, zeigte sich betroffen von der Lage, insbesondere im Bochumer Süden, die aber glücklicherweise nicht die Ausmaße wie in anderen Teilen des Landes angenommen hat. Insbesondere gilt der Dank allen Einsatzkräften von Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen aus Bochum, aber auch den in Bochum tätigen feuerwehren aus dem Kreis Recklinghausen, die die letzten beiden Tage mit hohem Engagement bis zur Erschöpfung dafür gesorgt haben, dass es zu keinen Personenschäden gekommen ist und die Sachschäden so gering wie möglich gehalten werden konnten.

Derzeit ist die Lage im Bochumer Stadtgebiet stabil. Es wird jedoch damit gerechnet, dass mit Rückgang des Wassers, das bislang aus dem Boden und aus der Ruhr drückt, weitere Schäden zu Tage treten, die zu weiteren Einsätzen der Feuerwehr und Hilfsorganisationen führen werden.

Bitte meiden Sie die Ruhr! Die Feuerwehr ist weiterhin im Einsatz.