Die Strunde ist zwischen der Alten Dombach und der Gierather Straße über die Ufer getreten. Das Wasser hat erhebliche sachschäden verursacht. Zwei Altenwohnheime entlang der Strunde waren von den Fluten betroffen, wovon eines von der feuerwehr evakuiert werden musste. 24 Bewohnerinnen und Bewohner wurden durch Feuerwehr und Angehörige anderweitig untergebracht.
Das Regenrückhaltebecken am Hebborner Kreuz ist übergelaufen. Dadurch kommt es zu erheblichen schäden entlang der Odenthaler Straße bis zur Einmündung Engelsgut. Mehrere personen mussten von der Feuerwehr unter Einsatz von Überlebensanzügen und Booten gerettet werden. Eine Bewohnerin verletzte sich bei ihrer Rettung und musste vom Rettungsdienst behandelt werden. Es sind teils erhebliche Gebäudeschäden entstanden. Die Feuerwehr ist mit einer hohen Anzahl an Einsatzkräften vor Ort und verschafft sich weiterhin einen Überblick über die Schäden. Ca. 100 Bewohner des Bereiches werden im Schulzentrum Kleefeld von Feuerwehr und DRK betreut. Eine zeitnahe Rückkehr in ihre Wohnungen ist nicht möglich. Einige Bereiche im Stadtteil Hebborn mussten von der RheinEnergie stromlos geschaltet werden.
Das Schulzentrum Kleefeld steht allen Bürgerinnen und Bürgern als Notunterkunft zur Verfügung, sollte die eigene Wohnung aufgrund von Unwetterschäden nicht genutzt werden können. Die Stadt stellt Decken, Feldbetten und Verpflegung in Zusammenarbeit mit dem DRK zur Verfügung. Die Corona-Schutzmaßnahmen werden selbstverständlich berücksichtigt. Es stehen ausreichend Schnelltests sowie Hygienematerialien bereit.
Die Feuerwehr hat einen Gerätewagen zu einem watfähigen Rettungswagen umfunktioniert, womit bereits Liegendtransporte in den überfluteten Bereichen durchgeführt wurden.
Ca. 200 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Stadtverwaltung, THW und dem DRK sind zurzeit in Bergisch Gladbach im Einsatz. Eine Feuerwehr-Einsatzleitung wurde bereits heute Mittag in Dienst gestellt. Ebenfalls wurde der Stab für Außenordentliche Ereignisse (SAE) alarmiert. Bürgermeister Frank Stein, SAE-Leiter Thore Eggert und Feuerwehrchef Jörg Köhler sind vor Ort und führen diese gesamtstädtische Lage. Sie machten sich auch vor Ort ein Bild von der Lage.
Bislang wurden von der Feuerwehr rund 50 Einsätze abgearbeitet. Es sind noch über 1.000 Einsätze unbearbeitet. Diese werden nach Priorität abgearbeitet. Die Feuerwehreinsatzleitung wird diese offenen Einsätze regional zu Einsatzschwerpunkten zusammenlegen und Einsatzkräfte dorthin entsenden. Mehrere Sichter der Feuerwehr sind im Stadtgebiet unterwegs und begutachten Schäden vor Ort.
Der SAE wird organisiert aktuell weitere Möglichkeiten der Unterbringung für Bürgerinnen und Bürger, die nicht in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren können.
Die Einsatzkräfte werden über Nacht weiterhin priorisierte Einsätze abarbeiten. Allerdings können aus Eigenschutzgründen (offene Gullydeckel etc.) viele Einsatzstellen erst bei Helligkeit bearbeitet werden. Aufgrund der zu erwartenden Einsatzdauer werden Einsatzkräfte bis zum Tagesanbruch in Ruhezeit entlassen. Wir gehen davon aus, dass die Beseitigung der akuten Schäden mehrere Tage in Anspruch nehmen werden.
Dringende Aufforderung an die Bürgerinnen und Bürger:
Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes vor extremem Starkregen für den Rheinisch-Bergischen Kreis wurde um 21:24 Uhr aufgehoben. Es ist bereits an der oberen Hauptstraße festzustellen, dass der Pegel der Strunde langsam sinkt.