In Berlin-Moabit sind in der Nacht zu Sonntag zwei Kältebusse eines gemeinnützigen Trägers in Brand gesetzt worden. Ein Fahrzeug brannte vollständig aus, ein weiteres wurde schwer beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, die Versorgung obdachloser Menschen ist erheblich beeinträchtigt.
In den frühen Morgenstunden des 28. Dezember 2025 sind in Berlin-Moabit zwei Kältebusse eines gemeinnützigen Vereins durch einen
Brand erheblich beschädigt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden die Fahrzeuge vorsätzlich in Brand gesetzt.
Die Kältebusse waren nach dem Ende des nächtlichen Einsatzes gegen 2 Uhr an der Seydlitzstraße abgestellt worden. Gegen 3:15 Uhr beobachtete ein Zeuge eine bislang unbekannte Person im Bereich der abgestellten Fahrzeuge. Kurz darauf stand ein Kältebus in Flammen. Der Zeuge alarmierte umgehend
Feuerwehr und Polizei.
Die Feuerwehr konnte den Brand zwar löschen, jedoch brannte ein VW Crafter mit spezieller Kältebus-Ausstattung im vorderen Bereich vollständig aus.
Die Versorgung der Obdachlosen ist durch den Brand stark eingeschränkt. (Bildquelle: Berliner Stadtmission)
Das Fahrzeug hatte einen geschätzten Wert von rund 60.000 Euro und war dem Verein erst vor etwa drei Jahren von der Deutschen Bahn Stiftung gespendet worden. Ein zweiter, daneben abgestellter Kältebus wurde durch das
Feuer so stark beschädigt, dass er vorerst nicht mehr einsatzbereit ist.
Massive Auswirkungen auf Obdachlosenhilfe
Durch den Ausfall der Fahrzeuge ist die Arbeit der Kältebusse erheblich eingeschränkt. Die Busse dienen dazu, obdachlose Menschen bei Minusgraden zu versorgen und in Notunterkünfte zu bringen. Nach Angaben der Verantwortlichen können Betroffene nun vorübergehend nicht mehr in dem gewohnten Umfang transportiert werden.
Der Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi sprach von einer dramatischen Situation angesichts der aktuellen Minusgrade. Die Kältebusse seien in diesen Nächten überlebenswichtig für viele Menschen, die auf der Straße leben.
Trotz aller Bemühungen der Feuerwehr war der Bus nicht mehr zu retten. (Bildquelle: Berliner Stadtmission)
Auch ehrenamtliche Helfer zeigten sich fassungslos. Ein langjähriger Kältebus-Fahrer erklärte, er könne nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet Fahrzeuge angegriffen würden, die Menschen in akuter Not helfen.
Ersatzfahrzeug organisiert
Kurzfristig stellte der gemeinnützige Träger GEBEWO einen Ersatzwagen mit Rollstuhlrampe zur Verfügung, sodass ab Sonntagabend wieder zwei Fahrzeuge im Einsatz sein können. Dennoch besteht weiterhin großer Bedarf an Unterstützung, um den ausgebrannten Kältebus zu ersetzen und das beschädigte Fahrzeug zu reparieren.
Wie wichtig die Kältebusse sind, zeigt ein Blick auf die vergangene Wintersaison: Insgesamt wurden rund 2.100 obdachlose Menschen in Notunterkünfte gebracht, dabei legten die Helfer etwa 37.000 Kilometer zurück.
Die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts der
Brandstiftung hat ein Brandkommissariat des Landeskriminalamt
Berlin übernommen.
Quelle der Polizeinachricht: Polizei Berlin