Die Zollbeamten kontrollierten die Reisenden zunächst ohne konkreten Verdacht mit der Bitte sich auszuweisen und befragten sie nach der jeweiligen Reiseroute und dem Zweck der Reise. Aufgrund der gemachten Angaben wurden einige Personen einer genaueren Kontrolle unterzogen, unter anderem ein portugiesischer Staatsangehöriger. Dieser erklärte in gebrochenem Englisch, für einen Tag in Brüssel gewesen und nun auf dem Rückweg nach Halle/Saale zu sein. Er wirkte dabei äußerst nervös. Der Reisende hatte einen kleinen Rucksack dabei, in dem sich lediglich Schmerztabletten, Unterwäsche und zwei Bananen befanden. Da den Beamten die Angelegenheit verdächtig erschien, nahmen sie bei dem Mann einen Drogentest vor, welcher positiv ausfiel.
Bei der darauffolgenden Durchsuchung entdeckten die Zöllner ein Smartphone, ein weiteres Mobiltelefon sowie zwei zusätzliche SIM Karten in dessen Hosentasche. Aufgrund der Gesamtumstände erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei dem Mann um einen Körperschmuggler handeln könnte und er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft zur Untersuchung in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert. Die behandelnden Ärzte stellten durch eine Röntgen-, beziehungsweise CT-Aufnahme fest, dass sich im Bauchraum des Verdächtigen mehrere Fremdkörper befanden, die erfahrungsgemäß Drogen beinhalten können.
Da ein Austreten der Substanzen lebensgefährlich ist und zum Tode führen kann, wurde der Mann auf die Intensivstation verlegt und ihm ein Abführmittel verabreicht. In den nächsten Stunden schied der Mann erst drei und anschließend noch einen weiteren Fremdkörper aus. Dabei handelte es sich um Heroin mit einem Gesamtgewicht von circa 120 Gramm.
Der Mann wurde, da jetzt keine weiteren gesundheitlichen Bedenken mehr bestanden, aus dem Krankenhaus entlassen, vorläufig festgenommen und in das Polizeigewahrsam übergeben. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main im Auftrag der Staatsanwaltschaft Paderborn.
Quelle: Hauptzollamt Bielefeld