Es war einmal...ein Sonntagabend in Burglesum, da ritt ein junges Mädchen auf ihrem Pferd durch die Felder. Am Rande einer Straße sah sie ein kleines Rehkitz liegen – allein, hilflos und zitternd. Ihr Herz wurde schwer und voller Mitleid hob sie das Tier behutsam auf und trug es heim.
Doch was das Mädchen nicht wusste: Rehkitze sind nicht verlassen, wenn sie allein sind. Ihre Mutter sucht tagsüber Futter und kehrt bei Dämmerung zurück. Menschengeruch jedoch kann das Band zwischen Mutter und Kind zerstören – riecht ein Kitz zu sehr nach Mensch, erkennt es die Mutter nicht mehr.
So wurde die Polizei Bremen gerufen. Die Polizistinnen und Polizisten hörten dem Mädchen zu, und gemeinsam überlegten sie, wie das Kitz zu retten sei. Ein Jäger gab Rat: Das Tier müsse sich beruhigen, kühl und dunkel müsse es liegen, um dem Stress zu entkommen. Man stellte einen Ventilator auf, löschte das Licht und wartete. Nach einer Weile schlug das Herz des Kitzes ruhiger.
Dann rieben die Polizistinnen eine Decke über den Rasen, damit sie nach Natur duftete. Das Rehkitz wurde vorsichtig hineingelegt und im Streifenwagen zurück an den Fundort gebracht. Dort, in aller Stille, wurde es ausgesetzt – in der Hoffnung, dass seine Mutter es wiederfindet.
Zum Abschied gaben sie dem Kitz einen Namen: Ayla – "Mondlicht". Und wenn Ayla von ihrer Mutter gefunden wird, dann streifen sie vielleicht gerade durch die Wälder von Burglesum.
Quelle der Polizeimeldung: Polizei Bremen