Der Morgen ihres Verschwindens
Rebecca übernachtete in der Wohnung ihrer Schwester Jessica und ihres Schwagers Florian R. in Berlin-Britz. Ihre Schwester verließ gegen sieben Uhr mit ihrer Tochter das Haus, um zur Arbeit zu fahren. Danach verliert sich die Spur. Kurz vor acht Uhr war Rebeccas Handy noch im WLAN der Wohnung eingeloggt, dann verstummte es. In der Schule tauchte die Jugendliche an diesem Tag nicht auf. Am Nachmittag meldete ihre Familie sie vermisst.
Von Rebecca fehlt bis heute jede Spur: Handy, Rucksack, Kleidung, Kamera und eine auffällige lila Decke aus dem Haushalt ihrer Schwester. Alles bleibt verschwunden.
Der Schwager im Fokus
Florian R., der Schwager des Mädchens, war der Letzte, der Rebecca vermutlich lebend gesehen hat. Seine Aussagen zur Tatnacht und zum Morgen danach waren widersprüchlich. Ermittler stellten später fest, dass sein Auto am Morgen ihres Verschwindens auf der Autobahn Richtung Polen unterwegs war, obwohl er angegeben hatte, zu Hause geschlafen zu haben.
Auch seine Internet- und Handynutzung rückte ihn in ein ungünstiges Licht: Ermittler fanden Suchbegriffe zu Themen, die im Zusammenhang mit Gewaltfantasien stehen. Einen Beweis, dass er etwas mit Rebeccas Verschwinden zu tun hat, gibt es aber bis heute nicht. Die Staatsanwaltschaft ließ aus Mangel an Beweisen das Verfahren mehrfach ruhen.
Keine Leiche, keine Gewissheit
Die Polizei geht davon aus, dass Rebecca tot ist. Doch ohne Leiche bleibt alles Spekulation. Mehrere großangelegte Suchaktionen in Wäldern, auf Autobahnparkplätzen und an Seen in Brandenburg blieben ergebnislos. Über 3.000 Hinweise aus der Bevölkerung gingen ein, doch keiner führte zur Lösung oder trieb die Ermittlungen voran.
Ohne körperliche Beweise, Tatort oder Zeugen bleibt der Fall in einer rechtlichen Grauzone. Es gibt keinen Schuldspruch, keinen Freispruch und für die Familie keine Gewissheit.
Offene Fragen
Hat Rebecca das Haus ihrer Schwester wirklich lebend verlassen?
Welche Rolle spielt das Auto des Schwagers, das mehrfach an diesem Tag unterwegs war?
Warum fehlen bis heute alle persönlichen Gegenstände des Mädchens?
Und: Gibt es jemanden, der mehr weiß und bis heute schweigt?
Hoffnung auf neue Spuren
Trotz der jahrelangen Ermittlungen gilt der Fall Rebecca Reusch nicht als abgeschlossen. Moderne Techniken wie DNA-Vergleiche, neue Datenauswertungen und forensische Analysen könnten irgendwann Bewegung in die Akte bringen. Auch die Polizei hält sich bereit, bei neuen Hinweisen sofort zu handeln.
Für Rebeccas Familie bleibt die Ungewissheit das Schlimmste. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagte ihre Mutter mehrfach. Nach über fünf Jahren ist das Schicksal der 15-Jährigen weiterhin ein Rätsel. Eines, das Deutschland bis heute beschäftigt.
Rebecca war wie folgt bekleidet:
- rosafarbene Plüschjacke
- weißer Kapuzenpullover mit Aufschrift “RAP MONSTER”
- blaue Jeans mit zerrissenen Knien
- schwarz/weiße Sportschuhe der Marke „VANS“
- große beige-rosafarbene Handtasche
- roter Rucksack
Hinweise nimmt die 3. Mordkommission des Landeskriminalamts in der Keithstraße 30 in 10787 Berlin unter folgender Rufnummer (030) 4664-911333 oder per E-Mail entgegen. Ebenso können Sie sich über die Internetwache oder jede andere Polizeidienststelle an die Polizei wenden.
Update
Ermittler durchsuchen am heutigen Montag, 20. Oktober 2025, ein Grundstück in der Gemeinde Tauche (Ortsteil Lindenberg, Landkreis Oder-Spree).
Nach Angaben der Behörden stehen die Massnahmen im Zusammenhang mit einem bestehenden Ermittlungsverfahren. Um was es genau geht, wurde bislang nicht mitgeteilt. Weitere Informationen folgen.