Demnach liegen dem Unfall keine technischen Ursachen zugrunde. Die Systeme des Zuges waren am Unfalltag ordnungsgemäß in Betrieb, hier insbesondere die Sensorik der Türautomatik und die entsprechenden Anzeigen auf dem Monitor des Zugführers.
Weiterhin waren der Außenspiegel auf dem Bahnsteig und der Rückspiegel direkt am Fahrerstand des Zuges funktionstüchtig. Zu dem Unfall war es gekommen, nachdem eine 34jährige Mutter aus Norderstedt rückwärtsgehend das hintere Zugabteil der AKN-Bahn verlassen hatte und einen dreirädrigen Kinderwagen hinterher zog, in welchem sich ein 19 Monate alter Junge in der Sitzschale angeschnallt befand. Noch bevor beide den Zug komplett verlassen hatten, schlossen sich die Türen und der Zug setzte sich in Richtung Hamburg in Bewegung.
Das vordere Rad des Kinderwagens wurde von der Abteiltür eingeklemmt und ließ sich auch nicht mehr lösen. Der Kinderwagen wurde über den Bahnsteig und etwa zwanzig Meter mitgeschleift, ehe ein Bahnreisender die Notbremse betätigte. Durch den Nothalt öffneten sich die Türen des Zuges automatisch, was den Sturz des Kindes kopfüber mitsamt dem Kinderwagen in das Gleisbett zur Folge hatte.
Der Junge wurde durch den Aufprall und das Mitschleifen schwer aber nicht lebensbedrohlich verletzt und nach der Bergung und Versorgung durch ein Notarztteam zusammen mit der leicht verletzten 34jährigen in ein Krankenhaus eingeliefert. Mutter und Kind konnten das Krankenhaus nach mehreren Tagen wieder verlassen.
Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen richten sich nun gegen den Zugführer wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.