Dieser Aufgabe widmeten sich zwei Streifenbeamte der Polizeiwache Emsdetten. Sie standen am Mittwoch (19.05.), gegen 21.45 Uhr, mit ihrem Funkstreifenwagen auf dem Parkplatz in Höhe des Salvusstadions und beobachteten den fließenden Verkehr.
Aus Erfahrung ist bei der Polizei in Emsdetten bekannt, dass auf dem Grevener Damm gerade in den Abendstunden die erlaubte Höchstgeschwindigkeit oft überschritten wird. Den Beamten fiel ein auffällig lauter Mercedes CL 500 auf, der aus der Innenstadt in Richtung Greven an den Beamten vorbeifuhr.
In Höhe des Kreisverkehrs Grevener Damm/Südring hatten die Beamten den Wagen eingeholt. Der Mercedes Fahrer ignorierte konsequent die elektronischen Anhalte Zeichen über das Blaulicht und fuhr mit erhöhter Geschwindigkeit weiter in Fahrtrichtung Greven. An der folgenden Lichtzeichenanlage missachtete er das Rotlicht. Die Beamten schalteten nun das Blaulicht zusammen mit dem Martinshorn an.
In Höhe der Gaststätte Hubertushof bog der Verdächtige dann nach links in den Engberdingerdamm, stellte unmittelbar nach dem Einbiegen sein Fahrzeug ab und versuchte zu Fuß über die B 481 zu flüchten. Nach einem kurzen Sprint hatten die Polizisten den Mann aber gestellt. Der Mann wurde in Handschellen gelegt und zur Wache nach Greven gebracht. Bei den nun folgenden Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Geflüchtete erst 15 Jahre alt war.
Er hatte den Wagen auf einem Internetportal für rund 4.500 Euro gefunden und war so begeistert von dem Fahrzeug, dass er aus dem Kölner Raum mit dem Zug nach Emsdetten reiste, um den Wagen zu kaufen. Bei dem Kauf wies er sich dem Verkäufer mit gefälschten Personalpapieren aus.
Weil das Kaufobjekt nicht zugelassen war, entwendete er kurzerhand auf der Hansestraße zwei Kennzeichen und wollte nun mit dem Wagen wieder nach Hause fahren. Die Heimreise dauerte jedoch nicht lang, weil er den Beamten nach etwa zwei Kilometern auffiel. Die Polizeibeamten ließen den Wagen abschleppen und eröffneten ein umfangreiches Strafverfahren.
Der Jugendliche musste längere Zeit auf der Wache Greven verweilen, um auf seine Erziehungsberechtigten zu warten. Als diese dann nach geraumer Zeit erschienen, wurde er in ihre Obhut entlassen.