Ein 41-Jähriger hat nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei am Freitagabend (07.04.) auf der Straße "Alte Waldstraße" in Espelkamp einen Verkehrsunfall verursacht und ist anschließend von der Unfallstelle geflüchtet. Während der Unfallaufnahme versuchte ein Familienmitglied die Beamten zu täuschen.
Demnach befuhr der Mann aus Espelkamp gegen 22.45 Uhr mit seinem Citroen die Alte Waldstraße in Richtung Rahden. Seine Fahrweise sowie die geringe Geschwindigkeit sorgten anscheinend für eine Fahrzeugschlange hinter seinem Transporter. Ein 22-jähriger Fahrer aus Rahden war mit seinem BMW in selber Richtung dahinter unterwegs und befuhr zum Überholen die Fahrspur des Gegenverkehrs. Als der Espelkamper mit seinem Citroen ohne zu Blinken nach links in eine Grundstückseinfahrt abbog, konnte der Überholende sein Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig stoppen, so dass es zur Kollision kam. Doch anstatt vor Ort auf die Polizei zu warten, flüchtete der Unfallverursacher fußläufig und ließ den verletzten BMW-Fahrer, seinen 23-jährigen leicht verletzten Beifahrer aus Espelkamp sowie die Zeugen am Unfallort zurück. Die beiden wurden später mittels Rettungswagen dem Krankenhaus Lübbecke zugeführt.
Ein in der Folge eingesetzter Diensthund konnte die Geruchsspur des Flüchtigen noch bis in eine Nebenstraße verfolgen, als sich diese plötzlich verlor und die Ermittler nur noch mutmaßlich frische Reifenspuren feststellen konnten.
Während der Unfallaufnahme erschien ein Mann (38) am Unfallort und gab sich gegenüber den Polizisten zunächst als Unfallverursacher aus. Erst als sich für die Beamten Zweifel an seinen Erklärungen ergaben, und auch die Zeugen sich sicher waren, dass es sich nicht um den Flüchtigen handelt, räumte der vermeintliche Unfallverursacher ein, die Unwahrheit gesagt zu haben. Dies will er in der Absicht getan haben, den tatsächlichen Fahrer - einen Familienangehörigen - vor Strafverfolgung zu schützen. Ermittlungen zufolge war dieser nämlich nicht im Besitz eines Führerscheins. Neben einer Strafanzeige wegen des Verdachts einer Unfallflucht muss sich der flüchtige Unfallverursacher nun auch wegen des Vorwurfs des Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten. Auch der vermeintliche Helfer wurde mit einer Strafanzeige wegen Vortäuschen einer Straftat bedacht.
Quelle: Polizei Minden-Lübbecke