Weitere Anrufer meldeten der Rettungsleitstelle, dass eine Wohnung in Vollbrand stehen soll und auch Personen vermisst werden. Daraufhin wurde das Stichwort auf "Feuer mit Menschenleben in Gefahr" erhöht. Als die Einsatzkräfte an der Einsatzstelle eintrafen, brannte eine Wohnung im 7.Obergeschoss eines 7geschossigen Mehrfamilienhauses in voller Ausdehnung. Ersten Meldungen zufolge wurden zwei Kinder in der Wohnung vermisst. Der Einsatzleiter erhöhte das Stichwort abermals auf "Feuer 2 Löschzüge mit Menschenleben in Gefahr" und alarmierte damit weitere Einsatzkräfte.
Sofort wurde eine Menschenrettung mit einem Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz mit einem C-Rohr über den Treppenraum eingeleitet. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass alle Bewohner der betroffenen Wohnung diese vor dem Eintreffen der Feuerwehr bereits verlassen haben. Dies ist besonders dem Eingreifen des 12 jährigen Sohnes des Wohnungsmieters zu verdanken, der das Feuer in der Wohnung bemerkte, die restliche Familie informierte und auch seine 2 jährige Schwester aus ihrem Zimmer rettete. Weiterhin veranlasste er, dass ein Notruf bei der Feuerwehr abgesetzt wurde. Aufgrund dieses tollen Einschreitens konnte nach einer rettungsdienstlichen und notärztlichen Sichtung festgestellt werden, dass alle sieben Bewohner unverletzt waren, jedoch deutlich unter dem Einfluss des Geschehens standen.
Das Feuer wurde durch ein C-Rohr im Innenangriff sowie einem weiteren C-Rohr im Außenangriff über eine Drehleiter gelöscht werden. Da es in der Anfangsphase zu einem Flammenüberschlag in den Dachbereich kam, wurde die begrünte Dachfläche mit einer Drehleiter kontrolliert. Auch benachbarte Wohnungen wurden durch die Feuerwehr kontrolliert, es kam jedoch zu keiner weiteren Brandausbreitung. Das Gebäude wurde belüftet und konnte dann der Polizei zur Ursachenermittlung übergeben werden. Die Familie wurde an die Seelsorge übergeben und wird im Verlauf einer Übergangsunterkunft zugeführt.
Kräfte im Einsatz: Zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr, eine Freiwillige Feuerwehr, ein B-Dienst, ein Umweltdienst, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, zwei Rettungswagen, ein Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz und ein diensthabender Pressesprecher. Insgesamt 45 Einsatzkräfte. Weiterhin im Einsatz war die Notfallseelsorge. Einsatzdauer insgesamt knapp drei Stunden.