Hamburg

Hamburg – Mann spuckt, beißt und bedroht mit dem Tode

Symbolbild
Symbolbild (Bildquelle: Bundespolizeidirektion Sankt Augustin)

Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der DB trafen am 24.05.2021 gegen 01:45 Uhr einen 21-jährigen polnischen Staatsangehörigen an, der in stark gekrümmter Haltung auf einer Sitzbank auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Reeperbahn kauerte.

Aus Sorge um seinen Gesundheitszustand sprachen sie den Mann an und boten ihm Hilfe an. Der wiederum beleidigte sofort die beiden Sicherheitsbediensteten und zeigte ihnen den ausgestreckten Mittelfinger. Daraufhin wurde vom Hausrecht Gebrauch gemacht und der 21-Jährige des Bahnhofs verwiesen. Dem kam er nicht nach, woraufhin die beiden Angehörigen des Sicherheitsdienstes ihn aus dem Bahnhof begleiten wollten. Anfänglich ließ er sich vom Bahnsteig führen, doch plötzlich schlug er um sich. Daraus entwickelte sich eine handgreifliche Auseinandersetzung, da sich der Pole nun standhaft weigerte, der Aufforderung nachzukommen. Durch die massive Gegenwehr des Mannes verlagerte sich die Handlung immer mehr in Richtung der Bahnsteigkante.

Durch die Videoüberwachungsanlage am Bahnsteig wurden Beamte der Hamburger Bundespolizei auf das Geschehen aufmerksam. Sofort wurde eine Streife zum Bahnhof Reeperbahn entsandt, außerdem wurde der S-Bahn-Verkehr kurzfristig unterbrochen, um das Risiko einer Gefährdung der Personen zu minimieren. Nachdem die Bundespolizisten den Bahnsteig erreicht hatten, wurde der Mann, der sich vollkommen enthemmt zur Wehr setzte, zu Boden gebracht. Dieser trat um sich, spuckte in Richtung der Bundespolizisten und Sicherheitsbediensteten und versuchte sie zu beißen. Weiterhin beleidigte er sie auf das Übelste und bedrohte die Beamten mit dem Tode.

Dem renitenten 21-Jährigen wurden Handfesseln angelegt, ihm wurde eine Spuckschutzhaube übergestülpt. Auf dem Weg zum Dienstfahrzeug musste er zeitweise getragen werden, da er sich derart wehrte. Auch während der Fahrt zum Bundespolizeirevier Hamburg-Altona im Funkstreifenwagen ließ er sich nicht beruhigen. Eine weitergehende Überprüfung seiner Personalien im Revier ergab eine Fahndungsnotierung polnischer Justizbehörden zur Ermittlung seines Aufenthaltsortes, ebenso durch die Staatsanwaltschaft Hamburg nach "Gefährlicher Körperverletzung" und "Erschleichen von Leistungen". Im weiteren Verlauf der Nacht wurde ihm eine richterlich angeordnete Blutprobe durch einen Amtsarzt entnommen.

Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von über 3,1 Promille. Nach einigen Stunden in der Gewahrsamszelle hatte sich der Trunkenbold soweit wieder beruhigt, dass er aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen werden konnte. Gegen ihn wurden Ermittlungsverfahren u.a. wegen "Tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte", "Bedrohung" und "Beleidigung" eingeleitet.