Nur Momente vorher hatte eine Anwohnerin mit ihrem Hund am Radarwagen vorbeigeschaut und sich für die Messungen bedankt. Dort werde häufig zu schnell gefahren. Sie bekam während des Gesprächs hautnah mit, was sich Polizisten und Mitarbeiter der Polizei gefallen lassen müssen.
Ein Seat mit einer Frau am Steuer, die den Mitarbeitern den Mittelfinger entgegen streckte, fuhr vorbei. Da sie auch zu schnell unterwegs war (68 km/h), hielt die Kamera des Radarwagens die Szene fest (Foto). Das in solchen Fällen übliche Verwarngeld in Höhe von 20 Euro rückt angesichts des Mittelfingers in den Hintergrund. Beleidigungen dieser Art sind die Polizisten und Mitarbeiter auf dem Radarwagen gewohnt. Doch das anschließende Schauspiel war auch für sie nicht alltäglich.
Fünf weitere Male fuhren die Frau und ihr Beifahrer - mit 20-30 km/h stets provokativ langsam - an der Messstelle vorbei. Dabei winkten sie entweder fröhlich in die Kamera oder grinsten sichtlich amüsiert. Den Vogel schossen sie schließlich ab, als der Beifahrer - eine Bierdose in der Hand haltend - dem Radarwagen zuprostete.
Ein Streifenwagen aus Plettenberg rückte zur Unterstützung an und traf den Seat noch in der Nähe an. Mit im Auto: ein Kind im Grundschulalter. Der anschließende Alkoholtest verlief zumindest negativ. Bei der Befragung verstrickten sich die Frau und ihr Beifahrer zunächst in Widersprüche. Schließlich gaben sie jedoch zu, den Mittelfinger gezeigt zu haben. Die Polizisten zeigten sie wegen Beleidigung an.