Der 40-jährige Autofahrer hatte zunächst das Haltesignal der Zöllner missachtet, konnte aber anschließend gestoppt und kontrolliert werden. Nach seinem Reisegrund und seiner Reiseroute gefragt, machte er widersprüchliche Angaben und wurde immer nervöser. Verbotene Gegenstände führe er nicht bei sich. Erste Anhaltspunkte veranlassten die Zöllner, bei dem Mann einen Drogenschnelltest durchzuführen. Mit Erfolg. Er gab an, Drogen in der Vergangenheit konsumiert zu haben. Drogenspürhunde des Bezirksreviers der Polizeiinspektion Kiel waren zwischenzeitlich hinzugezogen worden. Die Spürnasen zeigten im hinteren Bereich des PKW das Vorhandensein von Drogen an. Offensichtlich wurde an der Reserveradmulde fachmännisch manipuliert.
Zur genaueren Untersuchung des Fahrzeugs wurde es mittels Abschleppwagen zur Containerprüfanlage (CPA) des Zolls nach Hamburg verbracht. Das ganze Ausmaß des Schmuggelversuchs kam auf den Röntgenbildern ans Licht. Es stellte sich heraus, dass unter dem Kofferraum viele "Blöcke" verbaut waren. Auf Nachfragen gab der Beschuldigte zu, dass sich ca. 40 Kilogramm Rauschgift in den Blöcken befände. Abschließend zeigte er den Zöllnern den hochprofessionellen Zugriff auf das Versteck.
Man betätigte einen Mechanismus, um das Fach unter dem Kofferraum zu öffnen. Dazu musste der Motor gestartet werden, die Heckscheibenheizung angemacht werden und ein magnetischer Gegenstand im Ladekabel in den Zigarettenanzünder gesteckt werden. Daraufhin öffnet sich der harte Boden des Kofferraumes.
Der Drogenschmuggler wurde durch den Zoll festgenommen. Ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde umgehend eingeleitet. Gegenwärtig befindet sich der Mann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen werden beim Zollfahndungsamt Hamburg -Dienstsitz Kiel- und bei der Staatsanwaltschaft Kiel geführt.
"Im Einsatz für Bürger, Wirtschaft und Sicherheit", dafür steht der Zoll, so der Leiter des Hauptzollamts Kiel, Robert Dütsch. Wir werden auch in diesen Zeiten unserem Ansatz folgen und unsere Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein schützen, so Dütsch weiter.