Nach einem Hinweis konnten Ermittlungsbeamte des Zollfahndungsamtes Essen, Dienstsitz Kleve, am 10. Mai 2021 zunächst fünfzehn Paketsendungen sicherstellen, in denen sich ein ganzes Sortiment unterschiedlicher Rauschgiftsorten, mehrheitlich Amphetamin und Amphetaminderivate (MDMA), befand.
Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kleve wurden durch die Ermittlerinnen und Ermittler umfangreiche strafprozessuale Maßnahmen gegen den, zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten, Versender und Einlieferer der Paketsendungen initiiert.
In den folgenden Wochen wurden mehr als 150 weitere Postsendungen sichergestellt, die alle Rauschgift enthielten und mehrheitlich für Empfänger im Bundesgebiet bestimmt waren. Gegen diese Empfänger wurden ebenfalls Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet, die im Anschluss zu weiteren Wohnungsdurchsuchungen, Betäubungsmittelsicherstellungen und Festnahmen im gesamten Bundesgebiet sowie im europäischen Ausland führten.
Am 08.06.2021 wurde nach umfangreichen Observationsmaßnahmen der mittlerweile als 73-jähriger Niederländer identifizierte Rauschgiftkurier bei der Einlieferung von weiteren Postsendungen durch Ermittlungsbeamte des Zollfahndungsamts Essen, Dienstsitz Kleve, in einer Postannahmestation in Kleve verhaftet. Gegen den Beschuldigten verhängte das Amtsgericht Kleve Untersuchungshaft.
Gegen die Empfänger der Drogensendungen wurden ebenfalls Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet, die im Anschluss zu weiteren Wohnungsdurchsuchungen, Betäubungsmittelsicherstellungen und Festnahmen im gesamten Bundesgebiet sowie im europäischen Ausland führten.
Der Straßenverkaufswert der insgesamt sichergestellten Betäubungsmittel beträgt etwa 532.000 Euro.
Die Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Essen, Dienstsitz Kleve, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kleve gegen die Empfänger der Postsendungen und weitere Tatbeteiligte dauern an.
"Dass durch die Rauschgiftgruppierungen immer wieder versucht wird, möglichst unauffällige Kuriere anzuwerben, bestätigte sich auch hier", so Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen.
Das Zollfahndungsamt Essen stellt in seinem Zuständigkeitsbereich bereits seit mehreren Jahren eine erhebliche Zunahme beim Versand von Betäubungsmitteln im Postverkehr fest. Die Empfänger bestellen hierbei entsprechende Rauschgifte im sog. Darknet und gehen vermeintlich davon aus, dass sie weitestgehend anonym bleiben und den Strafverfolgungsbehörden keine Ermittlungsansätze für eine mögliche Strafverfolgung bieten. Tatsächlich zeigen die beim Zollfahndungsamt Essen geführten Ermittlungen sehr eindrucksvoll, dass diese Einschätzung nicht zutrifft. Im Bereich des Zollfahndungsamts Essen wurden allein im letzten Jahr mehrere tausend entsprechende Ermittlungsverfahren geführt, die zum Teil zu mehrjährigen Freiheitsstrafen für Empfänger entsprechender Rauschgiftlieferungen führten.