Gegen 8 Uhr entdeckte eine reisende Bundespolizistin vor der Benutzung einer Stromsteckeckdose im RB 87 (Augsburg - München) Manipulationen an dieser. Sie informierte umgehend das Zugbegleitpersonal, welches im Zug eine Durchsage veranlasste und vor der Benutzung von Steckdosen warnte.
Nach Einfahrt des Zuges der Verkehrsgesellschaft GoAhead am Hauptbahnhof München wurde die betreffende Steckdose durch Bundespolizisten in Augenschein genommen und der Verdacht bestätigt. Für die weiteren kriminaltechnischen Maßnahmen wurde der mittlerweile geleerte Zug durch den Triebfahrzeugführer, unter Begleitung der Bundespolizei, in das Betriebswerk Pasing gefahren.
Nach erfolgter Spurensicherung durch einen Kriminaltechniker des Ermittlungsdienstes der Bundespolizeiinspektion München wurde die Steckdose durch einen Techniker des Eisenbahnunternehmens GoAhead ausgeauscht und der Zug wieder freigegeben. Ermittlungen werden des Verdachts versuchter Körperverletzung wurden eingeleitet, dazu werden u.a. Bilder der Videoaufzeichnung des Zuges ausgewertet. Eine Absuche nach weiteren manipulierten Steckdosen verlief negativ. Durch die manipulierte Steckdose wurde kein Reisender verletzt.
Der Sachverhalt reiht sich in Vorfälle anderer Bundespolizeiinspektionen ein, bei denen in den zurückliegenden Tagen bereits manipulierte Stromsteckdosen entdeckt worden waren und dabei auch mehrere Reisende Stromschläge erhalten hatten.
Die Bundespolizei bittet Zugreisende, vor der Benutzung von Stromsteckdosen in Zügen diese in Augenschein zu nehmen, ob daran ggf. etwas Ungewöhnliches festzustellen ist und falls dies der Fall sein sollte, umgehend das Zugpersonal zu informieren. So könnte sich in den Steckdosenpolen ein Metallstift oder ähnliches befinden, was bei Kontakt zu einem Stromstoß führen kann.
In den zurückliegenden Tagen ist es bereits wiederholt in diversen Zügen unterschiedlicher Eisenbahnverkehrsunternehmen auf verschiedenen Strecken und Bahnhöfen in der Bundesrepublik Deutschland zu Feststellungen von Manipulationen an Stromsteckdosen gekommen.
Ein Bild der im GoAhead manipulierten Steckdose wird aus ermittlungstaktischen Gründen nicht zur Verfügung gestellt.
Quelle der Polizeimeldung: Bundespolizeidirektion München