Gegen 18 Uhr klingelte ein unbekannter Reisender an der Wache der Bundespolizei am Gleis 26 und teilte mit, dass wenige Meter weiter am Bahnsteig ein Mann - ohne Fremdeinwirkung - zusammengebrochen war und reglos am Boden lag.
Eine Beamtin und ein Beamter schnappten sich den Erste-Hilfe-Rucksack der Wache und liefen zu dem Mann. Nachdem er in stabile Seitenlage gebracht worden war, teilte ein Begleiter des 33-jährigen Iraners mit, dass sein Freund einen Herzfehler habe und ihm bereits ein Herz transplantiert worden sei. Als die Person blau anlief und kein Puls mehr spürbar war, begannen die Bundespolizisten mit der Reanimation. Zwei weitere Beamte holten aus dem S-Bahnzwischengeschoss einen Defibrillator, mit dem die Reanimation fortgeführt wurde. Nach rund zehnminütiger Wiederbelebung übernahmen Rettungssanitäter die weitere Behandlung.
Während der Reanimation hatten weitere Beamte einen Sichtschutz am Bahnsteig errichtet um die Persönlichkeitsrechte des Mannes zu gewährleisten. Der 33-jährige Iraner ist erst seit drei Tagen in Deutschland. Er wurde ins Deutsche Herzzentrum eingeliefert. Noch am Abend konnte den Ersthelfern die Mitteilung übermittelt werden, dass der Mann überlebt hat. Am Morgen hieß es dann von den Ärzten, dass es dem Iraner gut gehe. Die beiden Beamten, eine 22-Jährige und ein 27-Jähriger, beide Polizeimeister, hatten erst vergangene Woche an einer dienstlichen Erste-Hilfe-Fortbildung teilgenommen. Aleksandra aus Giesing und ihr Kollege Dominic freuten sich über die Information aus dem Krankenhaus: "Wir konnten glücklich in den Feierabend gehen".
Quelle: Bundespolizeidirektion München