Kurz nach Mitternacht war eine rund 30 bis 35-köpfige Personengruppe Jugendlicher und junger Erwachsener am Hauptbahnhof unterwegs. Im Bereich des Eingangs Arnulfstraße bestieg einer aus der Gruppe, ein 18-jähriger Deutscher, ein abgestelltes Dienst-Kfz (5er BMW). Von der Motorhaube aus, stieg er aufs Dach, wo er mit einer kurzen Tanzeinlage die Gruppe belustigte. Anschließend stieg er herab und begab sich mit der Gruppe in den Hauptbahnhof.
Im Zwischengeschoss konnten heute informierte Beamte der Bundespolizei die Gruppe stellen und den "Tänzer" Dank eines Zeugen auch schnell ausfindig machen. Die Auswertung von Videoaufzeichnungen bestätigten, dass der 18-Jährige aus Obergiesing für die Sachbeschädigung verantwortlich war. Die Höhe des Schadens muss noch ermittelt werden, dürfte sich aber zwischen einem hohen und drei- und einem unteren vierstelligen Bereich bewegen. Warum der mit knapp über 1 Promille den Tanz vollführte, dazu wollte er sich gegenüber der Polizei nicht äußern.
Der 18-Jährige wird zudem wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz (keine Mund-Nasen-Bedeckung, Einhaltung Mindestabstand und mit Personen aus mehr als zwei Hausständen unterwegs) zuständigen Behörden gemeldet. Neben der Anzeige wegen Sachbeschädigung wird die Bundespolizei ihn für den entstandenen Schaden (Dellen und Kratzer) haftbar machen.
Nach Abschluss aller polizeilich erforderlichen Maßnahmen wurde der Obergiesinger auf freiem Fuß belassen.
Erst vor wenigen Tagen berichtete die Polizei in München über die Zunahme verstärkt auftretender Gewalt gegen Polizeibeamte, u.a. durch Jugendgruppen, wie auch beim Vorfall im Englischen Garten. Ein Grund dafür ist u.a. die Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften.
Das Besteigen eines Dienst-Kfz - um eine Gruppe mit einer Tanzeinlage zu belustigen, zeugt von einer gewissen Verrohung und ist ein Zeichen der Respektlosigkeit gegen die Polizei!