Am 27.10.2025 gaben Polizei und Staatsanwaltschaft Wuppertal neue Details zu einem Großeinsatz gegen den organisierten Waffenhandel bekannt. Nach monatelangen Ermittlungen stellte die Polizei in Remscheid ein umfangreiches Waffenarsenal sicher und nahm drei Tatverdächtige fest.
Bereits im Mai 2024 hatten die Ermittlungsbehörden Hinweise auf einen Kiosk in Remscheid erhalten, in dem neben Drogen auch Waffen angeboten wurden.
In der Folge setzte die Polizei verdeckte Ermittler ein, die ab September 2024 erste Käufe tätigten – darunter Revolver und Maschinenpistolen. Im Juli 2025 boten die Verdächtigen schließlich eine Maschinenpistole zum Verkauf an, woraufhin der Zugriff vorbereitet wurde.
Am Sonntagabend, 26.10.2025, und Montagmorgen wurden schließlich drei Männer im Alter von 34, 37 und 59 Jahren festgenommen. Gegen sie lagen Haftbefehle vor. Insgesamt elf Durchsuchungsbeschlüsse wurden in Remscheid, Hamm und Borxleben (Thüringen) vollstreckt.
Rund 200 Einsatzkräfte waren im Einsatz, unterstützt von Europol, dem Bundeskriminalamt (BKA), dem Landeskriminalamt NRW und der Bundespolizei.
In einem Keller in Remscheid stießen die Ermittler auf ein Waffenlager mit Sturmgewehren, Maschinenpistolen, Panzerfäusten, Handgranaten, Sprengstoff und Wehrmachtskarabinern.
Neben den Kriegswaffen wurden rund 12.000 Euro Bargeld, 100 Gramm Kokain sowie 330 Gramm Marihuana und Haschisch sichergestellt. In dem Raum fanden sich außerdem zahlreiche Devotionalien aus der NS-Zeit und der früheren Sowjetunion.
Laut Michael Vagnsø, Leiter der Ermittlungskommission, hatte der 59-jährige Verdächtige den Keller wie ein „Privat-Museum“ mit Kriegsrelikten ausgestattet. Hinweise auf eine extremistische Gesinnung liegen derzeit nicht vor.
Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert erklärte, es gebe bislang keine Anhaltspunkte für rechtsextreme Motive – vielmehr stehe das finanzielle Interesse der Beteiligten im Vordergrund.
Eine vierte Person wurde wegen des Verdachts auf Drogenhandel vorläufig festgenommen. Die drei Hauptverdächtigen sitzen wegen des Verdachts des Handels mit Kriegswaffen in Untersuchungshaft.
Laut Staatsanwaltschaft könnte es sich um einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln. Die Ermittlungen zur Herkunft und Funktionsfähigkeit der Waffen dauern an.
Quelle der Polizeinachricht: Polizei Wuppertal