Riekofen – Fahrerin nach tödlichem Unfall und Flucht ermittelt
Riekofen – Fahrerin nach tödlichem Unfall und Flucht ermittelt
19.12.2025 | 13:05
Redaktion Polizeiticker Deutschland
Mit diesem Plakat suchten Polizei und Familie nach Hinweisen. (Bildquelle: Polizeipräsidium Oberpfalz)
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht bei Riekofen im September 2024 hat die Polizei eine Tatverdächtige ermittelt. Eine 52-jährige Frau aus dem Landkreis Straubing-Bogen soll das Unfallfahrzeug geführt haben. Neue Details zeichnen den Ablauf der Tatnacht genauer nach.
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht bei Riekofen hat die Polizei einen entscheidenden Ermittlungserfolg erzielt. Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz am Freitag, dem 19. Dezember 2025, in einem Mediengespräch mitteilte, wurde eine Tatverdächtige identifiziert.
In der Nacht vom 3. auf den 4. September 2024 kam es auf der Verbindungsstraße zwischen Sünching und Riekofen zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Dabei kam der 24-jährige Vinzenz L. ums Leben. Der junge Mann hatte zuvor den Sünchinger Markt besucht.
Nach Medienangaben soll er gegen 0.38 Uhr noch telefonisch Kontakt zu seiner Mutter gehabt haben und geäußert haben, dass er nach Hause wolle. Kurz darauf brach das Gespräch ab.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei muss Vinzenz L. bereits auf der Fahrbahn gelegen haben, als er von einem Fahrzeug überrollt wurde. Die dabei erlittenen Verletzungen waren so schwer, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.
Der Unfallverursacher entfernte sich anschließend vom Unfallort, ohne Hilfe zu leisten.
Nach Angaben aus dem Umfeld der Familie soll das Mobiltelefon des Verstorbenen ab etwa 0.52 Uhr nicht mehr erreichbar gewesen sein. Um 1.09 Uhr alarmierten Ersthelfer die Feuerwehr Sünching, nachdem sie den leblosen Mann auf der Straße entdeckt hatten.
Zur Aufklärung des Falls gründeten die Polizeiinspektion Wörth an der Donau, die Verkehrspolizeiinspektion Regensburg und die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg die Ermittlungsgruppe „BAO Unfallflucht“.
Entgegen der ersten gutachterlichen Einschätzung, dass Vinzenz L. angefahren worden sei, ergaben die weiteren Ermittlungen, dass er bereits am Boden gelegen haben muss, als das Fahrzeug über ihn fuhr.
Unmittelbar nach dem Unfall leitete die Polizei umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein. Zahlreiche Zeugenhinweise gingen ein und wurden überprüft. Zudem kontrollierten die Ermittler im Raum Riekofen rund 2.500 Fahrzeuge.
Nach Angaben der Polizei ging man davon aus, dass das gesuchte Fahrzeug deutliche Beschädigungen aufweisen müsse. Bei der Obduktion des Verstorbenen wurde nach Medienangaben lediglich ein kleiner Lack-Splitter gefunden, der später eine Rolle bei den weiteren Ermittlungen gespielt haben soll.
Auch eine öffentlichkeitswirksame Aktion von Polizei und Familie, bei der ein Banner mit dem Foto des Getöteten und der Aufschrift „Warum musste ich hier sterben?“ am Sünchinger Markt aufgestellt wurde, führte zu weiteren Hinweisen. Diese brachten zunächst keinen entscheidenden Durchbruch, hielten den Fall jedoch im öffentlichen Bewusstsein.
In den vergangenen Wochen erhärtete sich durch intensive Ermittlungen sowie technische Auswertungen der Verdacht gegen eine 52-jährige Frau aus dem Landkreis Straubing-Bogen.
Auf Anordnung des Amtsgerichts Regensburg wurden unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Regensburg am 17. Dezember 2025 das mutmaßliche Unfallfahrzeug sowie technische Geräte aus dem Umfeld der Frau beschlagnahmt.
Im Anschluss konnte die 52-jährige Deutsche als Fahrerin des Unfallfahrzeugs identifiziert werden. In einer Vernehmung räumte sie die Fahrereigenschaft ein.
Die genauen Hintergründe des Unfallgeschehens, insbesondere die Umstände vor dem Überfahren des Opfers, sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
Quelle der Polizeinachricht: Polizeipräsidium Oberpfalz