Bayern

Rosenheim - Herzlose Schmuggler überfahren beinahe eigenen Welpen

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Symboldbild (Bildquelle: TickerMedia)

Letzte Woche unterzogen Beamte der zum Hauptzollamt Rosenheim gehörenden Kontrolleinheit Verkehrswege München auf der Autobahn BAB 94, Höhe der Anschlussstelle Anzing, einen bulgarischen Kleinbus einer zoll- und steuerrechtlichen Kontrolle.

Im Fahrzeug befanden sich fünf aus Bulgarien eingereiste Personen, die sich mit gültigen ID-Cards ausweisen konnten. Auf die Frage, ob sie Zigaretten mitgebracht hätten, gaben zwei Mitfahrer an, jeweils eine Stange Zigaretten dabei zu haben, also innerhalb der zulässigen steuerfrei einführbaren Menge. Die restlichen Reisenden meldeten keine Zigaretten an.

Bei der anschließenden Fahrzeugkontrolle, wurden unter den Rücksitzbänken, sowie in drei Reisetaschen insgesamt 6.960 Stück weitere Zigaretten aus Bulgarien aufgefunden, für deren rechtswidrige Einfuhr sich der Fahrer verantworten muss. Neben den Zigaretten stießen die Zollbeamten im Fahrzeuginnenraum auch auf einen Hundewelpen. Bei der Überprüfung des mitzuführenden Heimtierausweises aus Bulgarien konnte kein Eintrag für die vorgeschriebene Tollwutschutzimpfung festgestellt werden.

Um die zur Bearbeitung der Verstöße erforderlichen Formalitäten in Ruhe erledigen zu können, wurde die Reisegruppe von den Zöllnern aufgefordert, die durchsuchten Gepäckstücke wieder einzuladen und ihnen zur nächstgelegenen Dienststelle zu folgen. Als nach etwa 10 Minuten das gesamte Gepäck verstaut war, sich alle Reisenden wieder im Fahrzeug befanden und beide Fahrzeuge gerade losfahren wollten, fiel den Zollbeamten auf, dass der weiß-braune Welpe nun plötzlich unter dem Kleinbus saß. Nur durch sofortiges Hupen und einem beherzten Sprung aus dem Dienstwagen konnten die Beamten den Kleinbus stoppen und Schlimmeres für den Hundewelpen verhindern.

Als die Zöllner den Reisenden den Hund zurückgaben und sie auf die Gefährlichkeit der vorherigen Situation hinwiesen, reagierten diese extrem wortkarg und emotionslos. Die Zollbeamten gewannen sogar den Eindruck, dass es den Reisenden (vielleicht aufgrund der drohenden Strafe) lieber gewesen wäre, wenn sie sich des Hundewelpens hätten entledigen können. An der Dienststelle in München angekommen, wurde der Steuerverstoß zu Papier gebracht, die Zigaretten sichergestellt und dem Fahrer ein Steuerbescheid i.H.v. über 1.200,00 EUR ausgehändigt. Der Hundewelpen-Fall wurde der Landespolizei Bayern übergeben, welche gegen die bulgarischen Staatsbürger eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige einleitete, den Hund sicherstellte und diesen anschließend dem Veterinäramt München übergab.