In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (24.7.2025) ist es in Siegen zu einer Verfolgungsfahrt zwischen einem VW Golf und einem Polizeifahrzeug gekommen. Die Fahrt endete für den Golf auf dem Autodach. Zwei Männer, die zunächst zu Fuß weiterflüchteten, konnten kurz darauf festgenommen werden.
Einem Zeuge war der grau-/silberfarbene Golf mit der Städtekennung "WIL-" bereits zuvor auf der Autobahn A 45 wegen unsicherer Fahrweise aufgefallen. Es kam dabei zu mehreren abrupten Brems- und Beschleunigungsmanövern sowie Schlangenlinienfahrten.
Nach geraumer Zeit rief der Mann gegen 01:03 Uhr über Notruf die Polizei an. Zu diesem Zeitpunkt befand der Golf in Fahrtrichtung Dortmund kurz vor der Anschlussstelle Freudenberg. Die Autobahnpolizei konnte das Fahrzeug nicht mehr auf der Autobahn antreffen. Man vermutete, dass der Golf die A 45 an der Anschlussstelle Freudenberg verlassen hatte.
Eine Siegener Polizeistreife konnte kurze Zeit später das Fahrzeug auf der Freudenberger Straße (Höhe Hermelsbacher Weg) sichten. Vor der Einfahrt in den Wellersbergtunnel in Richtung Stadtmitte musste der Golf aufgrund einer roten Ampel stehen bleiben.
Davor befand sich noch ein weiterer wartender Pkw. Als die Polizeibeamten, die sich nun direkt hinter dem VW befanden, Anhaltezeichen gaben, fuhr der Golf rechts an dem vor ihm stehenden Wagen vorbei und bei Rotlicht in den Wellersbergtunnel ein. Anschließend beschleunigte der VW.
Der Streifenwagen nahm mit Blaulicht und Martinshorn die Verfolgung auf. Der Golf fuhr anschließend, ebenfalls bei Rotlicht, über die Kreuzung Freudenberger Straße / Sandstraße in die Juliusstraße rein. Dort fuhr er mit höherer Geschwindigkeit in den Sackgassenbereich und prallte letztlich gegen einen dortigen Findling.
Durch die Kollision mit dem Stein schleuderte das Auto herum und kam in einem angrenzenden Gebüsch auf dem Dach zum Liegen. Die beiden Fahrzeuginsassen kamen zunächst nicht selbständig aus dem Auto heraus. Da aus dem Golf Rauch / Qualm herauskam, schlugen die Beamten die Fensterscheibe ein, um die Insassen zu befreien.
Diesen gelang es jedoch, selber die Fahrertür zu öffnen und sie versuchten zu Fuß zu flüchten. Die Einsatzkräfte konnten die beiden Männer jedoch nach wenigen Metern stellen. Die Flüchtenden waren nach dem Unfall beide unverletzt geblieben.
Bei den anschließenden Personenkontrollen stellte sich heraus, dass es sich bei einem der Insassen um einen 19-jährigen Rumänen handelt. Gegen ihn liegen nach bisherigen Erkenntnissen zwei Haftbefehle vor. Außerdem verlief ein Drogenvortest positiv auf Kokain. Bei dem zweiten Insassen könnte es sich um einen 18-jährigen Rumänen handeln. Hier laufen derzeit noch die Ermittlungen, diese Personalien abschließend zu klären.
Bei der Kontrolle des Fahrzeuges konnten die Beamten feststellen, dass die Kennzeichen gestohlen waren. Der Golf ist nicht zugelassen. Die Eigentumsverhältnisse sind noch nicht geklärt und ebenfalls Teil der weiteren Ermittlungen.
Im Bereich der Einfahrt des Sackgassenbereichs entdeckte die Polizei zudem noch zwei geparkte Pkw, die augenscheinlich frische Unfallbeschädigungen aufwiesen. Vermutlich dürfte der Golf diese bei seiner Fluchtfahrt beschädigt haben.
Wer von den beiden Männern den VW gefahren ist, steht abschließend noch nicht gesichert fest. Auch hier laufen die Ermittlungen weiter. Eine mögliche Aufklärung könnte ein Blitzerfoto bringen, da der Golf nach bisherigen Erkenntnissen in eine Radarmessung gefahren war. Beide Rumänen sind nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis.
Die Polizei nahm den 18- und den 19-Jährigen vorläufig fest. Derzeit befinden sich noch beide Männer auf der Polizeiwache in Siegen. Bei dem 19-Jährigen ordneten die Beamten eine Blutprobe an. Der totalbeschädigte Golf wurde sichergestellt.
Nach bisherigen Erkenntnissen ist es während der kurzen Verfolgungsfahrt zu keinen Gefährdungen gekommen. Das Verkehrskommissariat hat nun die weiteren Ermittlungen übernommen.
Zeugenaufruf
Die Sachbearbeiter bitten Zeugen oder Personen, die durch den Golf im Vorfeld (auf der Autobahn beziehungsweise auf der Strecke von der Anschlussstelle Freudenberg bis nach Siegen) gefährdet worden sind, sich unter der Rufnummer 0271/7099-0 zu melden.
Quelle der Polizeinachricht: Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein