Zusätzlich zu den beiden eingesetzten Streifenwagen aus Stade wurden deshalb zusätzliche Fahrzeuge aus Stade, Buxtehude, Bremervörde und Drochtersen sowie aus Winsen, Buchholz und Zeven zum Einsatzort entsandt. Insgesamt machten sich so 13 Streifenwagen auf den Weg, wobei die Fahrzeuge aus dem Landkreis Harburg und aus Zeven nach Beruhigung der Lage abdrehen konnten.
Die unfallbeteiligten Personen waren zuvor von einer in unmittelbarer Nähe stattfindenden Feier mit mehreren hundert Personen gekommen waren, erschienen unmittelbar nach dem Unfall zahlreiche Familienangehörige vor Ort und erschwerten durch ihr aggressives Verhalten die Rettungsarbeiten erheblich. Zusätzlich kam es dabei offenbar auch zu tätlichen Angriffen gegen Feuerwehrleute und Ersthelfer.
Erst durch den Einsatz massiver Polizeikräfte konnte die tumultartige Situation unter Kontrolle gebracht und der Rettungseinsatz durchgeführt werden. Polizeibeamte und Feuerwehrleute sperrten die Unfallstelle weiträumig ab und auch ein Hundeführer der Polizei musste mit seinem Diensthund dafür sorgen, dass sich die Personen von den Rettungsarbeiten fernhielten.
Nach Beendigung des Rettungseinsatzes mussten anschließend noch die Notaufnahmen der aufnehmenden Krankenhäuser von der Polizei überwacht werden. Nach dem Stand der derzeitigen Ermittlungen hatte sich der Unfall wie folgt zugetragen:
Eine 25-jährige Fahrerin eines Audi A 8 aus Georgsmarienhütte war zum Unfallzeitpunkt auf dem Heidbecker Damm unterwegs und wollte nach links in die Gottlieb-Daimler-Straße abzubiegen. Nach ihren Angaben kam ihr dabei ein bisher unbekannter Autofahrer mit eingeschaltetem Fernlicht entgegen, so dass sie geblendet wurde, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor, von der Fahrbahn abkam und frontal gegen einen Baum prallte.
Bei dem Zusammenstoß zog sich die Fahrerin und drei Mitfahrerinnen im Alter von 12, 6 und 2 Jahren leichte Verletzungen zu, zwei Mitfahrerinnen im Alter von 36 und 15 Jahren wurden schwer verletzt. Zum Unfallzeitpunkt befanden sich sechs Insassinnen aus Georgsmarienhütte und Berlin im Auto.
Die hohe Anzahl der Verletzten führte dazu, dass die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle den sogenannten MANV-Alarm (Massenanfall von Verletzten) auslöste. Nach der Erstversorgung an der Unfallstelle wurden die Verletzten in die Krankenhäuser nach Stade, Buxtehude, Harburg und Bremervörde eingeliefert.
Insgesamt waren beim ein Einsatz 12 Rettungswagen des hauptamtlichen Rettungsdienstes, von Firma Airbus und den DRK Bereitschaften aus Stade, Drochtersen und Buxtehude sowie der Johanniter-Unfallhilfe eingesetzt. Neben den beiden Notärzten aus Stade und Buxtehude wurden auch der leitende Notarzt und ein Arzt des kassenärztlichen Notdienstes vor Ort im Einsatz. Die Gruppe Organisatorische Leiter Rettungsdienst/Leitender Notarzt übernahmen die Koordination der Rettungsmaßnahmen und des Transportes der Verletzten in die Kliniken.
Feuerwehrleute der beiden eingesetzten Züge der Hansestadt Stade mussten Insassen aus dem Fahrzeug befreien, unterstützen den Rettungsdienst und die Polizei, sicherten das Unfallfahrzeug und leuchteten die Unfallstelle aus. Der Audi wurde bei dem Unfall total beschädigt, der Gesamtschaden wird auf ca. 15.000 Euro geschätzt.
Im Nachgang wurde gegen zwei Personen ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung sowie Widerstand gegen Rettungskräfte eingeleitet. Ob noch gegen mehr Personen ein Verfahren eröffnet werden muss, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben.
Der mögliche Unfallverursacher, der dem Audi mit Fernlicht entgegengekommen war, kümmerte sich nicht weiter um den Unfall und die Folgen und fuhr einfach davon. Gegen ihn wird nun wegen Unfallflucht und möglicherweise unterlassener Hilfeleistung ermittelt.
Die Polizei sucht nun Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem mutmaßlichen Unfallverursacher geben können. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 04141-102215 bei der Stader Polizei zu melden.
Quelle: Polizeiinspektion Stade