Schon unmittelbar nach der Ermittlung des wegen des Mordes an einer Rendsburger Prostituierten Tatverdächtigen am Freitag, dem 30.10.2020, ergaben sich für die Beamten der Mordkommission Hinweise, dass der Mann auch für eine Gewalttat zum Nachteil der Vermissten aus Geesthacht verantwortlich sein könnte.
Die Kriminalpolizei in Geesthacht hatte in dem Vermisstenfall die Ermittlungen geführt. In diesem Zusammenhang war unter anderem aufgefallen, dass mit den Kontodaten der Frau ein kostenpflichtiger Internet-Account auf den Namen des Beschuldigten eingerichtet worden war. Im Verlauf eines gegen den Beschuldigten wegen Betruges geführten Ermittlungsverfahrens hatten Polizeibeamte erfolglos die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Der Tatverdacht gegen den Beschuldigten erhärtete sich damals durch die Ermittlungen nicht. Auch zu diesem Vorwurf hatte der Beschuldigte seinerzeit keine Angaben gemacht.
Nachdem die Ermittler am 04.11.2020 die Leiche sowie persönliche Gegenstände der vermissten Frau auf dem Spitzboden des Mehrfamilienhauses gefunden hatten, erhärtete sich der Verdacht, dass der Beschuldigte auch für die Tötung der Vermissten verantwortlich sein könnte. Aufgrund des Zustands des Leichnams war eine endgültige Identifizierung erst gestern durch rechtsmedizinische Untersuchungen möglich. Nach der Obduktion besteht auch in diesem Fall der Verdacht, dass die Verstorbene durch Gewalteinwirkung und Überziehen einer Plastiktüte getötet wurde.
Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten konzentrieren sich jetzt unter anderem auf die Auswertung von Datenträgern und kriminaltechnische Untersuchungen weiterer Gegenstände, die bei der Durchsuchung sichergestellt wurden.
Ob der Beschuldigte für weitere Straftaten in Betracht kommt, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Zu diesem Zweck untersuchen die Beamten der Bezirkskriminalinspektion Kiel auch das Vorleben des Mannes.
Angaben zu den Vorwürfen macht der Beschuldigte weiterhin nicht.
Weitere Erklärungen werden zurzeit nicht abgegeben.