A72 Hartmannsdorf SN – Polizei stoppt Kindesentziehung nach Flucht
A72 Hartmannsdorf SN – Polizei stoppt Kindesentziehung nach Flucht
20.11.2025 | 18:59
Redaktion Polizeiticker Deutschland
(Symbolbild) ( Bildquelle: Polizei Mettmann )
Am Mittwochvormittag, 19.11.2025, flüchtete ein 42-jähriger Mann nach einem Sorgerechtsstreit mit seinem sechsjährigen Kind im Auto über die A72. Mit Unterstützung eines Hubschraubers und zahlreicher Streifenwagen konnte der BMW bei Hartmannsdorf (SN) gestoppt werden.
Am 19.11.2025 von 09:50 Uhr bis 11:50 Uhr wurde die Polizei am gestrigen Vormittag in einen Sorgerechtsstreit involviert, in dessen Folge mehrere Einsatzkräfte eine waghalsige Flucht eines Mannes (42) mit seinem Kind (6) in einem Pkw BMW beenden mussten.
Am Ende war es dem koordinierten Zusammenwirken sowie umsichtigen Handeln aller Polizisten zu verdanken, dass niemand verletzt wurde und es zu keinen schwerwiegenden Verkehrsunfällen kam.
Was war geschehen? Am Mittwochmorgen verschaffte sich der 42-Jährige in Hartmannsdorf widerrechtlich Zutritt in die Wohnung seiner ehemaligen Lebenspartnerin und der zwei gemeinsamen Kinder.
Nach einem lautstarken Streit, griff sich der Mann das sechsjährige Kind und verließ mit ihm die Wohnung.
Als kurz darauf zwischenzeitlich verständigte Polizisten am Ort des Geschehens eintrafen, zog der 42-Jährige das Kind in einen Pkw BMW und flüchtete in Richtung Penig. Die Einsatzkräfte folgten dem Auto und forderten weitere Unterstützung an.
Im weiteren Verlauf fuhr der BMW auf die Bundesautobahn 72 in Richtung Leipzig mit hoher Geschwindigkeit davon. Mit Unterstützung eines Hubschraubers der Bundespolizeidirektion Pirna konnte der Fluchtwagen aus der Luft im Blick behalten werden, während am Boden mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizeidirektionen Chemnitz und Leipzig Anschluss an den BMW hielten.
An der Anschlussstelle Rötha wendete der 42-Jährige dann mit dem BMW im Bereich einer Baustelle und fuhr über die Autobahn zurück in Richtung Chemnitz. Da die Absichten des Mannes unklar waren, wurden zwischenzeitlich auch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes Sachsen in den Einsatz eingebunden.
Im Bereich der Anschlussstelle Hartmannsdorf konnten mehrere Polizisten den BMW schließlich stoppen.
Der Fahrer versuchte nochmals zu flüchten, rammte beim Rückwärtsfahren einen Streifenwagen (ca. 1.000 Sachschaden) und gab schließlich auf.
Die Einsatzkräfte holten sofort das Kind aus dem Auto, der Fahrer wurde an Ort und Stelle kurz vor 12:00 Uhr vorläufig festgenommen.
Während der 42-jährige ukrainische Staatsbürger auf ein Polizeirevier verbracht wurde, konnte das Kind nach kurzer medizinischer Untersuchung zeitnah und unverletzt wieder der Mutter übergeben werden.
Der Tatverdächtige wird sich nun wegen Entziehung Minderjähriger in Tateinheit mit Geiselnahme, verbotenen Kraftfahrzeugrennen sowie Gefährdung des Straßenverkehrs verantworten müssen.
Auf Antrag der Chemnitzer Staatsanwaltschaft soll er heute einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt werden.
Quelle der Polizeinachricht: Polizeidirektion Chemnitz