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Brutaler Raubüberfall auf Senior in Kaierde – Neue Spur heute bei "Aktenzeichen XY"

Brutaler Raubüberfall auf Senior in Kaierde – Neue Spur heute bei "Aktenzeichen XY"

26.11.2025 | 13:14

Redaktion Polizeiticker Deutschland

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Brutaler Raubüberfall auf Senior in Kaierde – Neue Spur heute bei "Aktenzeichen XY"

Symbolbild (Bildquelle: Adobe Stock)

Am 29.02.2024 wurde ein 91-jähriger Mann in Kaierde (NI) in seinem Wohnhaus überfallen, gefesselt und ausgeraubt. Eine am Tatort gesicherte DNA stimmt mit Spuren aus einem weiteren schweren Raub vom 25.03.2024 in Goldenstedt überein, bei dem eine 59-jährige Frau gefesselt und beraubt wurde. Beide ungeklärten Fälle werden am 26.11.2025 in „Aktenzeichen XY… ungelöst“ vorgestellt.

Raubüberfall auf einen 91-Jährigen in Kaierde (Landkreis Holzminden)

Tatort und Opfer

In der Nacht zum 1. März 2024 wird ein Verbrechen begangen, das in seiner Brutalität und Zielgerichtetheit selbst erfahrene Ermittler beschäftigt. Tatort ist ein Einfamilienhaus in Kaierde, einem Ortsteil von Delligsen im Landkreis Holzminden. Dort lebt ein 91 Jahre alter Mann, allein, zurückgezogen.

Tatablauf am 29. Februar 2024

Am Donnerstagabend, dem 29. Februar 2024, gegen 20 Uhr, verschaffen sich zwei bislang unbekannte Männer Zutritt zu dem Haus in der Sörmannstraße. Nach bisherigen Erkenntnissen näherten sich die Täter dem Gebäude zuvor über eine Wiesenfläche aus Richtung der Straße „Im Meere“ und drangen anschließend gewaltsam in das Haus ein. Die Täter sind unmaskiert, gehen zielstrebig vor und zögern nicht, körperliche Gewalt anzuwenden.
Im Wohnzimmer überwältigen sie den Senior. Sie fesseln und knebeln ihn und machen ihn handlungsunfähig. Anschließend durchsuchen sie das Haus nach Bargeld und Wertsachen. Dabei erlangen sie Bargeld in einem niedrigen dreistelligen Bereich. Hinweise auf Eile oder ein planloses Vorgehen gibt es nicht.

Spurenlage und Vorgehen der Täter

Auffällig ist, dass die Täter trotz ihres brutalen Vorgehens zahlreiche Spuren hinterlassen. Nach Angaben der Ermittler werden viele auswertbare Spuren und Hinweise gesichert. Anzeichen dafür, dass die Täter gezielt versucht haben, ihre Spuren zu verwischen oder zu vermeiden, ergeben sich nicht. Dennoch gelingt es den Ermittlern später nicht, die Täter zu identifizieren.

Zurückgelassen und allein

Nachdem die Täter das Haus verlassen haben, lassen sie den 91-Jährigen gefesselt und hilflos zurück. Der Mann ist nicht in der Lage, Hilfe zu rufen. Erst nach zehn Stunden schafft er es, sich selbst zu befreien und Angehörige zu verständigen.

Ersteinsatz und Ermittlungen

Die Polizei wird daraufhin informiert. Beamte der Polizeidienststelle Stadtoldendorf sind die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Der Senior wird notärztlich erstversorgt, eine weitergehende stationäre Behandlung ist nicht erforderlich.
Der Tatort wird abgesperrt. Beamte der Kriminaltechnik aus Holzminden und Hameln übernehmen die Spurensicherung im Haus und im Umfeld. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den Tätern bleibt ohne Erfolg.
Ein Jahr später stirbt der Mann an den Folgen der Tat.
Die Ermittlungen übernimmt der Kriminaldienst der Polizei Holzminden unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Ralf Schreck. Trotz der gesicherten Spurenlage, intensiver Ermittlungen und zahlreicher ausgewerteter Hinweise können die Täter nicht ermittelt werden. Jetzt gibt es eine neue Spur zu den Tätern.

Entscheidung für Aktenzeichen XY

Schließlich wird der Überfall der Redaktion von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ vorgestellt. Anlass dafür ist nicht allein die Brutalität der Tat, sondern eine kriminaltechnische Spur, die über Kaierde hinausweist. Eine am Tatort gesicherte DNA führt zu einem weiteren schweren Raubüberfall – und macht einen zweiten Fall Teil der Ermittlungen.

Zweiter Tatkomplex: Schwerer Raub in Goldenstedt (Landkreis Vechta)

Tatort und Opfer

Am 25. März 2024 kommt es im niedersächsischen Goldenstedt zu einem schweren Raubüberfall. Tatort ist ein Wohnhaus in der Amberger Straße. Das Opfer ist eine 59-jährige Frau.

Vorgehen der Täter

Am frühen Nachmittag, gegen 14:25 Uhr, klingeln zwei Männer an der Haustür der Frau. Sie geben vor, im Auftrag einer Firma zu handeln, die in den vergangenen Monaten Arbeiten in der Straße durchgeführt habe. Unter diesem Vorwand verschaffen sie sich Zutritt zum Haus.
Kaum im Inneren angekommen, kippt die Situation. Die beiden Männer fesseln die Frau an einen Stuhl. Nach Angaben der Polizei gehen sie dabei sehr brutal vor. Sie rauben Bargeld und Schmuck und verlassen anschließend das Haus.
Die Frau wird gefesselt zurückgelassen, kann jedoch noch einen Notruf absetzen. Polizei und Rettungskräfte treffen kurz darauf ein.

Täterbeschreibungen

Die Geschädigte kann die Täter detailliert beschreiben.
Der erste Täter wird als Mitte bis Ende 30 Jahre alt beschrieben, etwa 180 bis 185 Zentimeter groß, mit kräftiger, muskulöser Statur und dunklerem Hautton.
Er hat kurze schwarze Haare, keinen Bart, auffällig starke schwarze Augenbrauen und dunkle Augen. Er spricht gebrochen Deutsch. Bekleidet ist er unter anderem mit einer auffällig orangen Weste sowie sauberen Halbschuhen.
Brutaler Raubüberfall auf Senior in Kaierde – Neue Spur heute bei "Aktenzeichen XY"

Phantombild des kleineren Täters vom Raubüberfall in Goldenstedt. (Bildquelle: Polizei Goldenstedt)

Der zweite Täter ist deutlich kleiner. Er ist etwa 40 Jahre alt, nur rund 155 Zentimeter groß und schmächtig gebaut. Er hat eine hellere Hautfarbe, ein ungepflegtes, faltiges, rundliches Gesicht, dunkelblonde Haare mit hoher Stirn sowie einen Drei-Tage-Bart.
Nach Angaben des Opfers spricht er kein Deutsch. Er trägt ein auffällig langes Sweatshirt sowie dreckige grau-beige Arbeitsschuhe.

Fluchtfahrzeug

Im Zusammenhang mit der Tat sucht die Polizei nach einem Volkswagen Golf, vermutlich ein älteres Modell der Baureihen IV oder V. Das Fahrzeug soll dunkelblau oder schwarz gewesen sein und Rostanhaftungen aufgewiesen haben. Übereinstimmenden Zeugenaussagen zufolge waren ausländische Kennzeichen angebracht, mit schwarzer Schrift auf weißem Grund.

Ermittlungen und Öffentlichkeitsfahndung

Trotz umfangreicher Ermittlungen, Täterbeschreibungen und der Veröffentlichung eines Phantombildes bleiben die Täter unbekannt. Die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung.

Die Verbindung zwischen beiden Taten

Erst im weiteren Verlauf der Ermittlungen wird deutlich, dass die beiden Überfälle mehr verbindet als nur ihre Brutalität. An beiden Tatorten sichern die Ermittler DNA-Spuren, die später ausgewertet werden.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die DNA-Spur aus Kaierde stimmt überein mit einer Spur aus Goldenstedt.
Damit steht fest, dass mindestens eine tatbeteiligte Person in beiden Fällen aktiv war. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um denselben Täterkreis handelt. Die zeitliche Nähe der Taten, das vergleichbare Vorgehen und das identische Zurücklassen der Opfer sprechen zusätzlich für diesen Zusammenhang.

Aktenzeichen XY und der letzte Appell

Am 26. November 2025 werden beide Fälle in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ thematisiert, wobei der Überfall von Kaierde den zentralen Schwerpunkt bildet. Ein rund zwölfminütiger Filmbeitrag rekonstruiert die Tatnacht. Im Studio steht KHK Ralf Schreck Moderator Rudi Cerne Rede und Antwort.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim setzt eine Belohnung von 5.000 Euro für Hinweise aus, die zur Identifizierung und Festnahme der Täter führen.

Zeugenaufruf

Die Polizei Holzminden sucht nach den zwei männlichen Tätern, die sich über eine Wiesenfläche aus Richtung der Straße "Im Meere" angenähert haben sollen.

Personen, die Angaben zu dem Vorfall und insbesondere den Tätern machen können, werden gebeten sich bei der Polizei Holzminden unter der Telefonnummer 05531/9580 zu melden.

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