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Cold Case Köln NW – Mord an Soldat Norbert Stolz 1989 – Neuer DNA-Abgleich gestartet

Cold Case Köln NW – Mord an Soldat Norbert Stolz 1989 – Neuer DNA-Abgleich gestartet

27.11.2025 | 10:54

Redaktion Polizeiticker Deutschland

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Cold Case Köln NW – Mord an Soldat Norbert Stolz 1989 – Neuer DNA-Abgleich gestartet

Foto des damals 20-jährigen Norbert Stolz. (Bildquelle: Polizei Köln)

Der Mord an dem 20-jährigen Bundeswehrsoldaten Norbert Stolz vom Juni 1989 beschäftigt die Kölner Ermittler bis heute. In einer XY-Sendung am 05.03.2025 wurde der Fall erneut vorgestellt, seither laufen moderne DNA-Untersuchungen und freiwillige Speichelproben ehemaliger Soldaten. Die Polizei erhofft sich neue Spuren und mögliche Zeugenhinweise.

Ein ungelöster Mord seit mehr als 35 Jahren

Der Mord an dem Bundeswehrsoldaten Norbert Stolz zählt zu den ungeklärten Gewaltverbrechen der Kölner Kriminalgeschichte. Seit mehr als 35 Jahren ist es den Ermittlungsbehörden nicht gelungen, den Täter zu identifizieren oder ein belastbares Motiv festzustellen.
Cold Case Köln NW – Mord an Soldat Norbert Stolz 1989 – Neuer DNA-Abgleich gestartet

In diesem Gebäude wurde die Leiche gefunden. (Bildquelle: Polizei Köln)

Der Fund des Leichnams in der Kaserne

Am Samstag, dem 24. Juni 1989, wurde der damals 20-jährige Norbert Stolz tot in der Bundeswehrkaserne am Butzweilerhof in Köln-Ossendorf aufgefunden. Ein Offizier entdeckte den leblosen Körper des jungen Soldaten im Wachraum der Kaserne. Stolz lag auf dem Fußboden, sein Oberkörper wies mehrere schwere Stichverletzungen auf. Die Verletzungen deuteten eindeutig auf ein Tötungsdelikt hin. Erst rund ein halbes Jahr zuvor hatte Norbert Stolz seinen Wehrdienst in dieser Einheit begonnen.
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Die Kaserne Butzweilerhof in Köln-Ossendorf befand sich auf dem ehemaligen Gelände des ehemaligen ersten zivilen Flughafens in Köln-Ossendorf. (Bildquelle: Polizei Köln)

Die Situation in der mutmaßlichen Tatnacht

Die ersten Ermittlungen der damals eingesetzten Mordkommission ergaben, dass sich in der mutmaßlichen Tatnacht nur sehr wenige Personen auf dem Gelände der Kaserne aufgehalten hatten. Die meisten Soldaten waren an diesem Wochenende nach Hause gefahren. Nach damaligem Stand war Norbert Stolz nahezu alleine in der Kaserne. Lediglich ein gleichaltriger Soldat befand sich ebenfalls im Dienst, da er an diesem Wochenende aufgrund eines Strafarrests eingeteilt war.

Die letzte bekannte Begegnung

Dieser Soldat wurde als Zeuge vernommen und gab an, Norbert Stolz zuletzt am Freitagabend, dem 23. Juni 1989, gegen 22 Uhr lebend gesehen zu haben. Was in den Stunden danach geschah, konnte bislang nicht rekonstruiert werden. Es existiert bis heute kein konkreter Tatverdacht. Weder konnte eine tatverdächtige Person eindeutig identifiziert werden, noch ließ sich ein klares Motiv für die Tat feststellen.
Cold Case Köln NW – Mord an Soldat Norbert Stolz 1989 – Neuer DNA-Abgleich gestartet

Luftaufnahme von der Kaserne Butzweilerhof in Köln-Ossendorf mit dem Gebäude U5. (Bildquelle: Polizei Köln)

Wie gelangte der Täter in die Kaserne?

Ein wesentlicher Punkt der Ermittlungen war und ist bis heute die Frage, wie der Täter in das Gebäude gelangte. Dabei spielt die Möglichkeit eine Rolle, dass eine Kellertür offen stand und der Täter darüber Zugang zur Kaserne erhielt. Ob der Täter aus dem militärischen Umfeld stammte oder von außen kam, konnte bislang nicht abschließend geklärt werden.

Neuer Anlauf bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“

Am Mittwochabend, dem 5. März 2025, wurde der Fall in einer Spezialausgabe der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ erneut öffentlich vorgestellt. Der Leiter der Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ der Kölner Polizei, Markus Weber, rollte den Mordfall dabei noch einmal neu auf. Ziel war es, mögliche neue Zeugen zu erreichen und Hinweise zu erhalten, die bislang nicht bekannt waren oder aus unterschiedlichen Gründen nie an die Polizei weitergegeben wurden. Die Ermittler richteten dabei ausdrücklich den Appell an Personen, die bislang geschwiegen haben oder die damals verdächtige Beobachtungen gemacht haben könnten.
Cold Case Köln NW – Mord an Soldat Norbert Stolz 1989 – Neuer DNA-Abgleich gestartet

Norbert Stolz war erst zwei Monaten im Dienst als Soldat. (Bildquelle: Polizei Köln)

Fortgesetzte Ermittlungen nach der Sendung

Auch nach der Fernsehsendung setzten die Kriminalisten ihre Arbeit konsequent fort. Im November 2025 wurde bekanntgegeben, dass die Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ den Fall Norbert Stolz erneut kriminaltechnisch untersucht. Unter der Leitung von Markus Weber wurde das frühere Spurenbild gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft neu bewertet. Dabei setzen die Ermittler nun gezielt auf moderne DNA-Untersuchungen, um die vorhandene Spurenlage nach heutigen Standards auszuwerten und mögliche neue Ermittlungsansätze zu gewinnen.

DNA-Untersuchungen und freiwillige Speichelproben

Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden rund 50 ehemalige Angehörige der damaligen Kaserne persönlich kontaktiert und eingeladen, freiwillig eine Speichelprobe abzugeben. Die Probenabgabe ist für Samstag, den 29. November, sowie für Montag, den 1. Dezember organisiert worden. Mit dieser Maßnahme erhoffen sich die Ermittler, DNA-Spuren neu einordnen zu können und gegebenenfalls einen Abgleich mit bekannten oder bislang unbekannten Tatverdächtigen zu ermöglichen.

Die Hoffnung auf späte Wahrheit

Die Polizei betont, dass sie auch nach mehr als 35 Jahren nicht aufgibt, den Mord an Norbert Stolz aufzuklären. Die Ermittlungen laufen weiterhin unter Hochdruck, insbesondere mit Blick auf neue technische Möglichkeiten und mögliche späte Zeugenaussagen.

Hinweise an die Polizei

Zeugenaufruf

Hinweise zum Fall nimmt die Kölner Polizei weiterhin entgegen. Die Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ ist telefonisch unter 0221 229-0 sowie per E-Mail unter poststelle.koeln@polizei.nrw.de erreichbar.

Quelle der Polizeinachricht: Polizei Köln

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