In der Nacht zum Samstag wurde die Feuerwehr Essen gegen 2:42 Uhr zu einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus im Lohmühlental in Essen-Steele alarmiert.
Mehrere Anrufende berichteten der Leitstelle der Essener Feuerwehr von einer starken Rauchentwicklung in bzw. aus dem Gebäude. Sofort wurden zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr sowie die Freiwillige Feuerwehr Essen-Steele alarmiert.
Bereits auf der Anfahrt wurde den anrückenden Kräften mitgeteilt, dass sich noch Personen in dem Mehrfamilienhaus befinden. Beim Eintreffen drang bereits auf der Vorderseite des viergeschossigen Gebäudes dichter schwarzer Rauch aus einer Wohnung im ersten Obergeschoss.
Die Mieter dieser Wohnung hatten sich bereits auf den Balkon gerettet und waren dem massiven Brandrauch ausgesetzt. Auch den anderen Bewohnern der umliegenden Wohnungen war der Fluchtweg durch den Treppenraum durch die massive Rauchausbreitung abgeschnitten. Auf der Rückseite des Gebäudes war eine Souterrainwohnung in Vollbrand, dessen Brandrauch sich durch den Treppenraum in die darüberliegenden Wohnungen ausbreitete.
Die Feuerwehr Essen leitete sofort eine Menschenrettung über tragbare Leitern, über eine Drehleiter und mittels Brandfluchthauben durch den verrauchten Treppenraum ein. So konnten insgesamt zehn Personen gerettet werden. Zwei Personen aus dem ersten Obergeschoss wurden über tragbare Leitern gerettet. Eine weitere wurde von einem Trupp unter Atemschutz mithilfe einer Brandfluchthaube aus dem Gebäude geführt. Zwei Anwohner des zweiten Obergeschosses mussten über eine Drehleiter in Sicherheit gebracht werden.
Bei der Menschenrettung über die tragbare Leiter verletzte sich ein Feuerwehrmann. Dieser zog sich eine leichte Rauchgasvergiftung zu und wurde vorsorglich in eine Essener Klinik transportiert.
Alle geretteten Personen und der verletzte Feuerwehrmann wurden durch den Leitenden Notarzt gesichtet.
Vier Anwohner des betroffenen Mehrfamilienhauses erlitten eine Rauchgasvergiftung und wurden in Essener Krankenhäuser transportiert. Die übrigen Betroffenen wurden vor Ort in einem Bus der Ruhrbahn betreut. Zwölf Betroffene wurden durch die Stadt Essen noch in der Nacht in Notunterkünften untergebracht.
Darüber hinaus wurden der Treppenraum und die Wohnungen mit mehreren Trupps unter Atemschutz kontrolliert. Die nicht direkt vom Brandrauch betroffenen Bewohner wurden auf ihren Balkonen von Einsatzkräften betreut.
Zeitgleich wurde auf der Rückseite des Gebäudes eine Brandbekämpfung durch mehrere Trupps mit handgeführten Strahlrohren und unter Atemschutz eingeleitet. Die Brandwohnung im Souterrainbereich der Gebäuderückseite brannte vollständig aus.
Durch den Brandrauch wurde das Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass es vorerst nicht bewohnt werden kann. Die zuständigen Energieversorgungsunternehmen haben das Gebäude vom Versorgungsnetz getrennt.
Die Löschmaßnahmen und Nachkontrollen zogen sich bis in die frühen Morgenstunden – Einsatzende war um 05:15 Uhr. Wie es zu dem verheerenden Brand kommen konnte, ist unklar. Die Polizei Essen ermittelt nun die Brandursache.
Im Einsatz waren zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwachen Steele, Kray, Kupferdreh und Mitte sowie die Freiwillige Feuerwehr Steele. Der Rettungsdienst der Stadt Essen war mit einem Großaufgebot an Fahrzeugen vor Ort.
Quelle der Polizeinachricht: Feuerwehr Essen