Nach einer gefährlichen Flucht hat die Polizei am Samstagabend einen 20 Jahre alten Autofahrer vorläufig festgenommen. Auf den Mann kommen nun mehrere Strafverfahren zu, unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahrens unter berauschenden Mitteln sowie wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort.

Der Einsatz begann kurz nach 17 Uhr auf dem Gelände einer Tankstelle in Hammersbach, Ortsteil Langen-Bergheim.

Ein Zeuge hatte die Polizei informiert, nachdem er beobachtet hatte, wie zwei Personen in einem weißen VW Golf offenbar Drogen konsumierten. Die Sorge bestand, dass der Fahrer unter dem Einfluss berauschender Mittel losfahren könnte.

Eine Streife beabsichtigte, das Fahrzeug auf dem Tankstellengelände zu kontrollieren. Der Autofahrer setzte jedoch zurück, drängte sich am Streifenwagen vorbei und streifte diesen. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 3.000 Euro. Anschließend flüchtete der Fahrer.

Dank der im Mietwagen verbauten Ortungstechnik konnte der VW zunächst auf der Bundesstraße 486 im Landkreis Offenbach und später auf der Autobahn 3 in Richtung Aschaffenburg geortet werden. Im weiteren Verlauf kam es im Bereich eines Kreisverkehrs an der Anschlussstelle Alzenau Nord zu einem Alleinunfall. Trotz der Beschädigungen fuhr der Fahrer auf die Autobahn 45 in Richtung Gießen weiter.

Kurz darauf blieb das Fahrzeug qualmend mit Reifenschaden kurz vor der Anschlussstelle Hanau liegen, eine Weiterfahrt war nicht mehr möglich. Der 20-Jährige aus Hanau sowie sein Begleiter wurden vorläufig festgenommen und zur Wache der Polizeiautobahnstation Südosthessen gebracht. Während der Unfallaufnahme musste die rechte Fahrspur zeitweise gesperrt werden.

Ein eingesetzter Drogenspürhund fand zudem eine geringe Menge an Betäubungsmitteln im Fahrzeug.

Der Fahrer war in den vergangenen Wochen bereits mehrfach wegen Verkehrsdelikten polizeilich aufgefallen. Ob er zum Tatzeitpunkt unter dem Einfluss von Drogen stand, soll durch eine Blutprobe geklärt werden. Der VW wurde abgeschleppt.