Am Donnerstagabend, 11.12.2025, wurde ein 16-Jähriger in der Herforder Innenstadt durch ein Stichwerkzeug schwer verletzt. Das Opfer schwebte zeitweise in Lebensgefahr und musste notoperiert werden. Die Polizei nahm noch in der Nacht einen 15-jährigen Tatverdächtigen fest.
Am 11.12.2025 kam es gegen 19:30 Uhr in der Herforder Innenstadt zu einem versuchten
Tötungsdelikt. Nahe des laufenden Weihnachtsmarkts wurde ein 16-jähriger Jugendlicher aus Bad Salzuflen in einer Seitenstraße lebensgefährlich verletzt.
Der Jugendliche soll aus dem Bereich der Hämelinger Straße gekommen sein und taumelte anschließend
schwer verletzt in Richtung Frühherrenstraße, wo er nahe einer Kirche mehrere Passanten um Hilfe bat und schließlich zusammenbrach. Die
Zeugen setzten umgehend den Notruf ab.
Nach aktuellem Ermittlungsstand wurde der Jugendliche durch ein Stichwerkzeug im Rückenbereich schwer verletzt. Der Angriff ereignete sich am Rande des Weihnachtsmarkts, jedoch bestehen bislang keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem
Weihnachtsmarkt selbst.
Der Jugendliche wurde vor Ort notfallmedizinisch erstversorgt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Er schwebte zunächst in akuter Lebensgefahr und wurde noch in der Nacht in einer Spezialklinik notoperiert. Infolge der Operation stabilisierte sich sein Gesundheitszustand.
Die
Polizei Bielefeld übernahm die Ermittlungen und richtete unter der Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Markus Mertens die Mordkommission „Frühherr“ ein. Diese wird von ortskundigen Ermittlern der Kreispolizeibehörde Herford unterstützt. Die Tat wird derzeit als versuchter
Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher
Körperverletzung eingestuft.
Im Rahmen der Ermittlungen wurde noch in der Nacht ein 15-jähriger Herforder aus dem Nordirak mit ungeklärter Staatsbürgerschaft als Tatverdächtiger festgenommen. Nach bisherigen Erkenntnissen kannten sich Opfer und Tatverdächtiger bereits vor der Tat.
Am Abend soll es in der Frühherrenstraße zu einem
Streit zwischen den beiden Jugendlichen gekommen sein, in dessen Verlauf der Tatverdächtige ein Stichwerkzeug gezogen und zugestochen haben soll.
Nach der Tat flüchtete der Tatverdächtige zunächst. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot in der Innenstadt an, sperrte den Tatort ab und setzte Spürhunde zur Fahndung ein.
Die Ermittler arbeiten weiterhin an der Klärung des Tatmotivs sowie möglicher vorangegangener Streitigkeiten. Es werden zudem Maßnahmen geprüft, die eine zeitnahe Vorführung des Tatverdächtigen vor den Haftrichter ermöglichen könnten.
Zeugenaufruf
Die Mordkommission sucht weiterhin Zeugen. Gesucht werden insbesondere Personen, die Beobachtungen im Bereich der Hämelinger Straße oder der Frühherrenstraße gemacht haben oder eine Auseinandersetzung wahrgenommen haben könnten.
Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 des Polizeipräsidiums Bielefeld unter der Telefonnummer 0521 / 545-0 entgegen.
Quelle der Polizeinachricht: Polizeipräsidium Bielefeld