Bayern

München BY – Bundespolizei stoppt zwei jugendliche „Train-Surfer“

Symbolbild
Symbolbild (Bildquelle: Adobe Stock, Mikael Damkier)

Zwei Jugendliche sind in der Nacht zum Sonntag, 27. Juli 2025, außen an einem ICE von München nach Mammendorf mitgefahren. Die Bundespolizei stoppte den Zug, ein 15-Jähriger flüchtete und stahl ein Fahrrad, wurde aber wenig später gefasst. Auch der zweite „Train-Surfer“ wurde identifiziert.

Seit geraumer Zeit wurden im Bereich zwischen Augsburg und München immer wieder "Train-Surfer" gemeldet. In den Morgenstunden des Sonntags (27. Juli 2025) gelang es der Bundespolizei bei Mammendorf, Landkreis Fürstenfeldbruck, mit Unterstützung der Landespolizei einen Jugendlichen festzunehmen und einen weiteren zu identifizieren.

Am Pasinger Bahnhof bestiegen kurz nach Mitternacht zwei Personen eine Kupplung des ICE 618. Anschließend fuhren sie, sich außen festhaltend, mit dem Richtung Kiel verkehrenden Schnellzug mit.

Nachdem eine Zeugin dies der Polizei gemeldet hatte, wurde der ICE im Bahnhof Mammendorf angehalten. Einer der beiden "Train-Surfer" flüchtete nach Aussagen des Lokführers über die Gleise ins Gemeindegebiet. Der 15-jährige Deutsche aus Augsburg entwendete dabei ein Fahrrad.

Im Rahmen der Fahndung durch mehrere Streifen von Landes- und Bundespolizei konnte er gestellt werden. Da ihn die Mutter nicht abholen konnte, wurde er nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen durch die Bundespolizei zum Wohnort transportiert und gegen 5 Uhr wohlbehalten übergeben.

Nach Sichtung von Videoaufzeichnungen des Bahnhofes Pasing wurde verifiziert, dass sich zwei junge Männer zwischen zwei Wagen eines abfahrenden ICE stellten und bei der Abfahrt mitfuhren.

Da nur einer der beiden bei der Flucht in Mammendorf beobachtet wurde, war nicht auszuschließen, dass der zweite evtl. vom ICE gestürzt war. Aufgrund des Wetters konnten angeforderte Helikopter der Landes- wie Bundespolizei zur Streckenabsuche nicht starten.

Die Feuerwehr wurde um Drohnenunterstützung gebeten, da es sich um eine rund 30 km lange Strecke von Pasing bis Mammendorf handelte. Nachdem diese organisiert war, kam kurz vor Suchbeginn die Mitteilung, dass der zweite "Train-Surfer" identifiziert und nicht verunglückt war.

Es stellte sich heraus, dass auch er in Mammendorf den ICE verlassen hatte und geflohen war. Beamte des Bundespolizeireviers Augsburg erwarteten den 14-jährigen Deutschen im Beisein der Eltern am Morgen an seiner Augsburger Wohnanschrift.

Durch die Identifizierung der beiden geht die Bundespolizei davon aus, dass sie für andere, gleichgelagerte Fälle verantwortlich sein dürften.

Unter anderem geht es dabei um einen Fall aus dem Bereich Nürnberg. Hier waren zwei bislang unbekannte Jugendliche am Samstagabend, den 17. Mai, auf der Strecke zwischen Kalchreuth und Heroldsberg (Landkreis Erlangen-Höchstadt) auf einem ICE mitgefahren, der mit Geschwindigkeiten von bis zu 280 km/h unterwegs war.

Zudem wird beiden ein weiterer Fall des "Train-Surfens" auf einem Averio vom 27. April ab Pasing Richtung Augsburg zugeordnet.

Durch die Namhaftmachung der beiden "Train-Surfer" müssen sie sich bzw. deren Eltern auf diverse Kostenbescheide der Bundespolizei, Feuerwehr und Deutschen Bahn gefasst machen.

Quelle der Polizeinachricht: Bundespolizeidirektion München