Der 20-jährige Mann, der am 29. November 2025 aus dem Zentrum für Psychiatrie Reichenau (Landkreis Konstanz) geflohen war, ist in Italien festgenommen worden.

Das teilte das Polizeipräsidium Konstanz am Donnerstag, dem 18. Dezember 2025, mit. Ein Auslieferungsverfahren nach Deutschland wird angestrebt.

Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann am Samstag, 29. November, gegen 14.00 Uhr während eines begleiteten Ausgangs mit zwei Pflegekräften überraschend davongerannt. Ein Pfleger versuchte noch, ihn aufzuhalten, konnte die Flucht jedoch nicht verhindern.

Unmittelbar danach suchten Polizei und Klinikpersonal das Gelände sowie die nähere Umgebung ab, blieben jedoch zunächst ohne Erfolg.

Aufgrund der Einschätzung, dass von dem Mann eine erhebliche Gefahr ausgehen könnte, leitete die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung ein.

In der damaligen Mitteilung wurde darauf hingewiesen, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich der Gesuchte in einem psychischen Ausnahmezustand befinde und bei Kontakt aggressiv gegenüber Dritten auftreten könne. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich dem Mann nicht zu nähern und bei Sichtung umgehend den Notruf zu wählen.

Nach Medienberichten soll der 20-Jährige bereits am 1. Mai 2024 in einer Asylbewerberunterkunft versucht haben, einen Mitbewohner mit mehreren Messerstichen schwer zu verletzen.

In diesem Zusammenhang wurde er als schuldunfähig eingestuft und anschließend im Zentrum für Psychiatrie Reichenau untergebracht. Diese Angaben wurden von der Polizei in der aktuellen Mitteilung nicht weiter kommentiert.

Ob der Mann während seiner rund dreiwöchigen Flucht weitere Straftaten beging, ist nach Angaben der Polizei derzeit nicht bekannt. Weitere Details zu Ort und Umständen der Festnahme in Italien wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht.

Mit der Festnahme ist die Öffentlichkeitsfahndung vom 30. November 2025 erledigt.