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Rügen MV – Neue Ermittlungen wegen Tötung nach Fund von 44 toten Robben

Rügen MV – Neue Ermittlungen wegen Tötung nach Fund von 44 toten Robben

27.11.2025 | 11:37

Redaktion Polizeiticker Deutschland

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Rügen MV – Neue Ermittlungen wegen Tötung nach Fund von 44 toten Robben

Symbolbild (Bildquelle: Adobe Stock, by-studio)

Ende November 2025 gab die Staatsanwaltschaft Stralsund bekannt, dass nach dem Fund von mehr als 40 toten Robben im Herbst 2024 nun zwei Männer unter Verdacht stehen, die Tiere gezielt getötet zu haben. Parallel laufen weiter die ursprünglichen Ermittlungen der Wasserschutzpolizei.

Ende November 2025 teilte die Staatsanwaltschaft Stralsund mit, dass zwei Männer im Verdacht stehen, im Herbst 2024 mehrere Kegelrobben an der Ostküste Rügens gezielt getötet zu haben. Nach Angaben eines Sprechers haben die Ermittlungen Indizien zutage gefördert, die geeignet sind, den Anfangsverdacht einer vorsätzlichen Tötung der Tiere zu begründen.
Die beiden Beschuldigten haben sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Bis Jahresende soll über eine mögliche Anklage entschieden werden. Grundlage des Verfahrens ist Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, der bei vorsätzlicher Tötung von Wirbeltieren Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren vorsieht.
Experten des Deutschen Meeresmuseums hatten bereits 2024 vermutet, dass einige Tiere in Fischreusen ertrunken sein könnten. Ein Zusammenhang zwischen Fischerei und den Totfunden konnte nach Angaben des Umwelt- und Fischereiministers jedoch nicht eindeutig belegt werden.
Als Vorsichtsmaßnahme dürfen große Fischreusen inzwischen nur noch mit Robbenschutzvorrichtungen eingesetzt werden. Anzeigen wegen der Robbenfunde wurden unter anderem durch das Deutsche Meeresmuseum, das Biosphärenreservat Südost-Rügen und Sea Shepherd gestellt.

44 tote Robben

Am 09.10.2024 wurde der Polizei der erste Totfund einer Robbe an der Ostküste von Rügen gemeldet. Seit Anfang Oktober 2024 wurden insgesamt 44 tote Robben (Stand 30.10.2024) an der Ostküste von Rügen gemeldet, polizeilich wurde der erste Fund am 09.10.2024 in diesem Zusammenhang bekannt.
Nach der entsprechenden Mitteilung durch das Deutsche Meeresmuseum und das Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen wurde durch die zuständige Dienststelle der Wasserschutzpolizei in Sassnitz am selben Tag ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachtes eines strafbaren Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.
Die polizeilichen Maßnahmen wurden frühzeitig und durchgehend mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Stralsund abgestimmt und dauern derzeit an.
Der Fokus der Ermittler liegt auf der Feststellung der Ursache des Robbensterbens, um dann im nächsten Schritt feststellen zu können, ob das Phänomen den Handlungen oder Unterlassungen einer bestimmten Person zugerechnet werden kann und diese in der Folge strafrechtlich zu belangen ist.
Die Polizei arbeitet dabei eng mit den zuständigen Fachbehörden und anderen Stellen mit entsprechender Expertise zusammen. Hierbei werden auch andere Ursachen betrachtet. Zum aktuellen Stand der Ermittlungen muss konstatiert werden, dass die Ursache, die zum Sterben der Robben führte, nicht geklärt ist.
Der öffentlich diskutierte Zusammenhang mit einem Fanggerät der passiven Küstenfischerei kann trotz aufwändiger Untersuchungen weder eindeutig belegt noch vollständig ausgeschlossen werden.
Die polizeilichen Ermittlungen werden daher auch unter Berücksichtigung anderer Versionen fortgeführt.

Zeugenaufruf

Sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen können, werden bei der Wasserschutzpolizeiinspektion Sassnitz unter 038392-3080 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle entgegengenommen.

Quelle der Polizeinachricht: Polizeiinspektion Stralsund

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