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Siegburg NW – Polizei ermittelt wegen organisierter Diebstähle von Frittierfett

Siegburg NW – Polizei ermittelt wegen organisierter Diebstähle von Frittierfett

08.12.2025 | 15:52

Redaktion Polizeiticker Deutschland

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Siegburg NW – Polizei ermittelt wegen organisierter Diebstähle von Frittierfett

Symbolbild (Bildquelle: Евгений Вершинин, Adobe Stock)

Am Morgen des 01.12.2025 wurden in Siegburg (NW) ein 37-jähriger Mann und sein 17-jähriger Sohn festgenommen, nachdem sie versucht hatten, Altöl aus einem Restaurant zu stehlen. Hintergrund: Gebrauchtes Frittierfett ist auf dem Schwarzmarkt gefragt – bundesweit mehren sich die Fälle.

Am Montagmorgen, 01.12.2025, wurde die Polizei Siegburg zu einem Restaurant an der Wahnbachtalstraße gerufen. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie zwei Männer mit einem Kleintransporter offenbar Fässer mit gebrauchtem Frittierfett aus dem Lager entwendeten.
Die Beamten konnten die Verdächtigen – einen 37-jährigen Mann und seinen 17-jährigen Sohn – kurz darauf auf einem Parkplatz stellen. Im Fahrzeug fanden sich mehrere Fässer mit Speiseöl. Zwar konnte der Vater eine Gewerbeanmeldung für das Sammeln von Altölen vorlegen, blieb jedoch vage zur Herkunft der mitgeführten Fässer.
Beide wurden vorläufig festgenommen. Fahrzeug und Altöl wurden beschlagnahmt. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung wurden sie wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern an.
Gebrauchtes Frittierfett ist ein gefragter Sekundärrohstoff, da es von Recyclingfirmen zu Biodiesel verarbeitet wird. Die legale Sammlung unterliegt strengen Auflagen. Laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) boomt der illegale Handel mit Altöl – die Fässer tauchen häufig auf dem Schwarzmarkt auf, teils mit Verbindung in die Niederlande.
Bundesweit häufen sich Diebstähle dieser Art. In Städten wie Giengen, Heidenheim, Ludwigsburg und Hockenheim verschwanden in den letzten Wochen hunderte Liter altes Speiseöl. Allein im Jahr 2023 wurden über 7.000 Fälle angezeigt. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen.
Der jährliche Schaden für Gastronomie und Entsorgungsfirmen geht laut Branchenangaben in die Millionen. Für 1.000 Kilogramm Altöl zahlen legale Abnehmer bis zu 900 Euro. Weil viele Fälle als Bagatell-Delikte eingestuft werden, bleiben die Täter oft straffrei. Der BDE und regionale Entsorger vermuten längst organisierte Banden hinter den Taten.
Quelle der Polizeinachricht: Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis

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