Um die Seniorin vor Dieben zu schützen, brachten "falsche Polizeibeamte" ihren Schmuck, ihr Gold sowie ihr Bargeld in Sicherheit. Die Polizei fahndet mit einem Phantombild nach dem Mann, der die Wertsachen für die Betrüger in Wetzlar abholte.
Die Geschichte, die ihr ein Polizeibeamter am 11.03.2021 am Telefon erzählte klang bedrohlich: Die Polizei Wetzlar habe eine Betrüger-Band aus dem arabischen Raum dingfest machen können, so der falsche Ermittler. Die Gruppe sei spezialisiert auf Bank- und Hausschließfächer.
Die Täter seien im Besitz einer Liste potentieller Opfer, auf der auch der Name der Wetzlarerin aufgeführt sei. Da der falsche Polizist nicht ausschließen könne, ob weitere Kopien der Liste bestünden, solle die Wetzlarerin alle Wertsachen einsammeln und sicherheitshalber an die Polizei übergeben. Wenn die Gefahr gebannt sei, würden ihr diese selbstverständlich wieder vollständig ausgehändigt, so der Anrufer.
Die Angst vor den Dieben war offensichtlich so groß, dass sich die Wetzlarerin auf eine Zusammenarbeit mit den falschen Polizisten einließ. Letztlich leerte sie ihr Bankschließfach und übergab Schmuck, Gold und Bargeld. Der Gesamtwert der übergebenen Besitztümer summiert sich auf einen niedrigen sechsstelligen Euro-Betrag. Erst später fiel ihr auf, dass sie Opfer eines Betruges wurde.
Die Wetzlarerin kann den Kurier, der die Wertsachen bei ihr abholte, wie folgt beschreiben: Zwischen 40 und 50 Jahre alt, ca. 170 bis 175 groß, von normaler Statur, ordentlich und dunkel gekleidet und sprach akzentfrei Deutsch. Auffällig war sein leicht hinkender Gang, er zog eines seiner Beine nach.
Um nicht auf die Betrugsmasche hereinzufallen, gibt die Polizei folgende Tipps:
Auflegen! - lassen Sie sich nicht auf Gespräche mit den Gaunern ein!
Die Polizei rät, sich nicht auf die Betrüger einzulassen. Sollten Anrufer es auf ihre Wertsachen oder ihr Bargeld abgesehen haben: legen Sie auf - beenden Sie das Gespräch sofort!
Helfen Sie mit - informieren Sie ältere Angehörige!
Um den dreisten Betrügerinnen und Betrügern keine Chance zu geben, bittet die Polizei um Mithilfe. Sprechen Sie mit älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern über die miesen Maschen der Täter. Stellen Sie sich als Ansprechpartner für ihre Angehörigen zur Verfügung. Zeigen Sie die Möglichkeit auf, unter der Nummer 110 jederzeit die Polizei zu Hilfe holen zu können.