Die Staatsanwaltschaft Gießen ermittelt gegen einen 57-jährigen Mann, der zuletzt in Wilhelmshaven wohnhaft war, wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Untreue in drei Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit gewerbsmäßigem Betrug, in Millionenhöhe.
Das Amtsgericht Büdingen in Hessen erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Beschuldigten. Es besteht der dringende Tatverdacht, dass der als Rechtsanwalt tätige Beschuldigte von Januar bis Mai 2015 in Gedern, Berlin und andernorts in drei Fällen ihm im Rahmen der Abwicklung von Darlehensverträgen treuhänderisch zur Verfügung gestellte Vermögenswerte unrechtmäßig für eigene Zwecke und für die Zwecke anderer verwandte, wobei er sich in einem Fall 750.000 Euro für ein fingiertes Immobilienprojekt auf Mallorca überweisen ließ.
In einem anderen Fall soll er ihm anvertraute 250.000 Euro absprachewidrig an verschiedene Personen überwiesen haben; im dritten Fall soll der Beschuldigte die dieser als Sicherheit dienende Grundschuld einer Darlehensgeberin über 1,75 Millionen Euro treuwidrig freigegeben haben, obwohl die Darlehenssumme in entsprechender Höhe nicht zurückgeführt wurde.
Der Beschuldigte verfügte seit Jahren nicht mehr über eine gültige Meldeadresse, so dass umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet werden mussten.
Gestern Abend um 17:59 Uhr konnte der 57-Jährige im Mühlenweg in Wilhelmshaven von Polizeibeamten angetroffen und festgenommen werden.
Am heutigen Tage verkündete ein Richter des Amtsgericht Wilhelmshaven den erlassenen Untersuchungshaftbefehl. Im Anschluss wurde der Festgenommene von Polizeibeamten der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland der Justizvollzugsanstalt Oldenburg zugeführt. Die Ermittlungen dauern an.