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Güstrow MV – Neue Beweismittel im Fall des getöteten Fabian Lange (†8)

Der 8-jährige Fabian galt tagelang als vermisst. (Bildquelle: Polizeipräsidium Rostock)

Im Fall des getöteten Fabian aus Güstrow (MV) wurde eine Tatverdächtige aus dem persönlichen Umfeld des Kindes festgenommen. Es handelt sich um die Ex-Partnerin des Vaters. Die Polizei prüft derzeit neue Spuren vom Fundort. Das Motiv ist weiter unklar.

Am 6.11.2025 wurde im Ermittlungsverfahren zum Tod des achtjährigen Fabian aus Güstrow eine weibliche Person aus dem persönlichen Umfeld des Kindes vorläufig festgenommen.

Es handelt sich um die frühere Partnerin des Vaters des Jungen. Gegen sie wird wegen des Verdachts des Mordes ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Rostock führt das Verfahren.

Die Tatverdächtige wurde am 14. Oktober von den Ermittlern zuerst nur als Zeugin geführt. Sie hatte den leblosen Körper des Kindes in einem Waldgebiet bei Klein Upahl entdeckt und den Fund gemeldet.

Aufgrund der Gesamtsituation am Fundort und der Rolle der beteiligten Personen ergaben sich für Beobachter frühzeitig Anhaltspunkte, dass ein möglicher Zusammenhang zwischen der Zeugin und dem Tatgeschehen bestehen könnte.

Dies sagt die Anwältin der Mutter

Die rechtliche Vertreterin der Kindesmutter teilte gegenüber Medien mit, dass aus Sicht ihrer Mandantin früh der Eindruck entstand, dass die damals am Fundort anwesenden Personen mit dem Geschehen in Verbindung stehen könnten.

Die Mutter und ihr unmittelbares Umfeld hätten bereits am Tag des Leichenfundes den Verdacht gehabt, dass der Fundort und die Finderin nicht zufällig seien.

Die Anwältin beschreibt das Verhältnis zwischen der Kindesmutter und der Tatverdächtigen als eher distanziert, betont jedoch, dass die Mutter den Umgang zugelassen habe. Fabian habe nach den Besuchen auf dem Hof der Tatverdächtigen regelmäßig positiv berichtet.

Eine Zeugin fotografierte am Tag des Verschwindens ein Feuer am Fundort. (Bildquelle: Polizeipräsidium Rostock)

Ermittlungsstand und neue Beweismittel

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurden zusätzliche Beweise gesichert. Ein Kamerateam dokumentierte wenige Tage nach dem Leichenfund eine brennende Metalltonne auf der Pferdekoppel der Tatverdächtigen. Die Aufnahmen wurden der Polizei übergeben und befinden sich in kriminaltechnischer Auswertung.

In Tatortnähe wurde außerdem ein teilweise verbrannter Handschuh gefunden. Das Fundstück wurde über die örtliche Polizei an die Kripo Rostock übergeben. Dort wird geprüft, ob sich verwertbare Spuren oder DNA-Material auf dem Handschuh befinden.

An diesem Tümpel wurde die Leicht abgelegt und versucht zu verbrennen. (Bildquelle: Polizeipräsidium Rostock)

Beziehungen und persönliches Umfeld

Die Tatverdächtige befand sich vier Jahre in einer Beziehung mit dem Vater des Kindes. Fabian hielt sich in diesem Zeitraum regelmäßig auf dem Grundstück der Beschuldigten auf und pflegte Kontakt zu deren Familie und Nachbarskindern. Nachbarn gaben an, Fabian habe dort häufig gespielt und sich offenbar wohlgefühlt.

Zwischen der Kindesmutter und der Tatverdächtigen bestand nach bisherigem Kenntnisstand ein zurückhaltendes Verhältnis. Dennoch kam es zu regelmäßigen Umgangskontakten über den Kindesvater. In den letzten Monaten vor der Trennung soll es wiederholt zu Streitigkeiten zwischen dem Vater und der Tatverdächtigen gekommen sein.

Karte mit Fundort des toten Jungen. (Bildquelle: Polizeipräsidium Rostock)

Die Tatverdächtige macht weiterhin keine Angaben zum Tatvorwurf.

Die Polizei wertet aktuell Spuren vom Fundort, digitale Bewegungsdaten sowie weitere kriminaltechnische Beweise aus. Tatmotiv, Tathergang und möglicher Ablauf stehen weiter im Fokus.

Für die Beschuldigte gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

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Quelle der Polizeinachricht: Polizeipräsidium Rostock / Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern / Staatsanwaltschaft Rostock