Offene Fragen und aktueller Stand
Tatort und Tatablauf
Der genaue Tatort und die Abläufe des Geschehens sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei prüft, ob Fabian an dem Waldstück bei Klein Upahl getötet wurde oder ob der Fundort lediglich der Ablageort des Kindes ist.
Am Fundort wurden umfangreiche Spuren gesichert. Dazu gehören Bodenproben, Faserspuren und biologische Materialreste, die derzeit kriminaltechnisch ausgewertet werden.
Auch das nähere Umfeld des Waldstücks, darunter ein kleiner Teich sowie ein Feldweg mit Fahrzeugspuren, wurde untersucht. Die Ergebnisse der Spurenauswertung liegen noch nicht vollständig vor.
Fundort oder Tatort
Nach derzeitigem Stand gehen die Ermittler mehreren Möglichkeiten nach. Eine davon ist, dass der Junge in einem anderen Bereich getötet und später in das Waldgebiet gebracht wurde. Dafür sprechen laut Ermittlern die unklare Spurenlage am Auffindeort sowie das Fehlen bestimmter typischer Tatortmerkmale.
Parallel wird untersucht, ob Fabian den Bereich um Klein Upahl selbstständig erreicht haben könnte oder dorthin gefahren wurde. Dabei werden auch Fahrzeugbewegungen in diesem Zeitraum überprüft.
Tatzeit und Gewalteinwirkung
Der genaue Todeszeitpunkt steht bislang nicht fest. Rechtsmedizinische Untersuchungen deuten darauf hin, dass Fabian vermutlich innerhalb weniger Stunden nach seinem Verschwinden ums Leben kam. Die genaue Art der Gewalteinwirkung wird noch rechtsmedizinisch untersucht.
Laut Staatsanwaltschaft liegen bislang keine abschließenden Befunde zur Todesursache vor. Fest steht jedoch, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt. Spuren am Körper des Kindes haben den Verdacht auf Fremdeinwirkung bestätigt.
Mögliche Täter und Tatmotiv
Die Ermittlungen richten sich weiterhin in alle Richtungen. Es gibt bislang keine Festnahme und keinen konkret benannten Tatverdächtigen.
Das persönliche Umfeld des Kindes, insbesondere Familienangehörige und enge Bezugspersonen, wurde überprüft und befragt. Die Ermittler schließen jedoch auch eine Fremdtat nicht aus. Hinweise auf eine bestimmte Beziehungstat oder ein eindeutiges Motiv liegen bisher nicht vor.
Die Staatsanwaltschaft betont, dass es sich um ein „komplexes Ermittlungsverfahren mit offenem Täterkreis“ handelt. Neben familiären Verbindungen werden auch Kontakte im weiteren Umfeld geprüft, darunter Personen, mit denen Fabian möglicherweise regelmäßig in Kontakt stand.
Spurenlage und technische Ermittlungen
Die kriminaltechnische Auswertung von Spuren spielt im Fall eine zentrale Rolle. Neben den am Fundort gesicherten Beweisstücken werden digitale Daten aus dem Umfeld ausgewertet.
Dazu gehören Mobilfunkverbindungen, Standortdaten und Bewegungsprofile von Fahrzeugen, die sich zum fraglichen Zeitraum im Raum Güstrow, Zehna oder Klein Upahl befanden. Auch mögliche Kameraaufnahmen aus dem öffentlichen Raum und von privaten Grundstücken werden überprüft.
Zusätzlich werden Hinweise aus der Bevölkerung abgeglichen, um zeitliche Überschneidungen und Bewegungen im Umfeld des Fundortes zu rekonstruieren.
Hoffnung auf neue Spuren durch weitere Zeugen
Zeugenaufruf
Die Mordkommission bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung,
insbesondere zu verdächtigen Wahrnehmungen im Zeitraum vom 10. bis 14. Oktober 2025 im Bereich Güstrow, Zehna und Klein Upahl.
Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder die Internetwache unter diesem Link entgegen.
Was bisher geschah – Chronologie der Ermittlungen
10. Oktober 2025: Die Polizei wird darüber informiert, dass der achtjährige Fabian aus Güstrow seit dem Nachmittag vermisst wird. Unmittelbar nach der Vermisstenmeldung werden groß angelegte Suchmaßnahmen eingeleitet. Zum Einsatz kommen neben Streifenwagen auch Spürhunde, ein Hubschrauber sowie Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks.
11.–13. Oktober: Die Suche wird weiter intensiviert. Spürhunde können zunächst eine Fährte bis zum Busbahnhof Güstrow aufnehmen. Von dort verliert sich die Spur. Der Suchradius wird daraufhin auf die umliegenden Gemeinden ausgeweitet. Es gehen mehrere Hinweise aus der Bevölkerung ein.
14. Oktober: Eine Spaziergängerin entdeckt in einem Waldstück bei Klein Upahl den leblosen Körper eines Kindes. Eine sofort eingeleitete Untersuchung bestätigt kurze Zeit später: Es handelt sich um den vermissten Fabian. Aufgrund der vorliegenden Spurenlage gehen die Ermittler von einem Gewaltverbrechen aus.
15.–20. Oktober: Die Mordkommission sichert umfangreiche Spuren am Fundort und wertet das umliegende Waldgebiet großflächig aus. Im Rahmen der Ermittlungen werden mehrere Objekte im näheren Umfeld durchsucht, darunter ein landwirtschaftlicher Betrieb bei Reimershagen. Angehörige und Bezugspersonen werden befragt. Es kommt zu keiner Festnahme.
23.–25. Oktober: In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Rostock durchsucht die Polizei ein Entsorgungsunternehmen nördlich von Güstrow. Der Einsatz steht im Zusammenhang mit den laufenden Ermittlungen. Zu den Hintergründen werden aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben gemacht.
Ende Oktober: Die Ermittlungen dauern an. Die Auswertung der gesicherten Spuren sowie der eingegangenen Hinweise ist noch nicht abgeschlossen. Laboranalysen und weitere kriminaltechnische Untersuchungen laufen. Die Polizei arbeitet mit Nachdruck an der Aufklärung des Falles. Neue Erkenntnissse werden so bald wie möglich veröffentlicht.
Bisherige Meldungen zum Fall
[Güstrow MV – Toter 8-jähriger Junge identifiziert – Polizei intensiviert Maßnahmen
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Güstrow MV – 8-Jähriger weiterhin vermisst – Spürhunde schlagen an See an
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Quelle der Polizeinachricht: Polizeipräsidium Rostock / Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern / Staatsanwaltschaft Rostock